1.600 verunglückte Seevögel in zwei Wochen

In La Tahonilla kümmert sich Fachpersonal um die Untersuchung und Pflege der Tiere, bis sie gesund und kräftig sind, um freigelassen zu werden. Foto: cabtf

In La Tahonilla kümmert sich Fachpersonal um die Untersuchung und Pflege der Tiere, bis sie gesund und kräftig sind, um freigelassen zu werden. Foto: cabtf

Die Leiterin des Umweltamtes bedankt sich bei der Bevölkerung für ihre Mithilfe bei der Rettung junger Sturmtaucher

Teneriffa – Wie die Inselverwaltung mitteilte, sind allein in den ersten beiden Wochen der diesjährigen Schutzkampagne für Cory-Sturmtaucher (Calonectris borealis), auf Spanisch „pardela cenicienta“ genannt, 1.600 verunglückte Vögel ­gerettet worden.

Die Sturmtaucherküken, die bei ihren ersten Flugversuchen scheitern und abstürzen, wurden von Bürgern eingesammelt und in das Zentrum für Wildtiere La ­Tahonilla gebracht oder von dessen Mitarbeitern abgeholt.
Die Leiterin des Umweltamtes, Isabel García, bedankte sich bei der Bevölkerung für die große Mithilfe, um Küken zu retten, und erklärte die diesjährige Schutzkampagne schon jetzt zum Erfolg. Allein in der ersten Hälfte der ­einen Monat ­laufenden Kampagne, hätten ebenso viele junge „pardelas“ erfolgreich freigelassen werden können, wie verunglückte Zugvögel in La Tahonilla aufgenommen werden mussten, erklärte sie.
Die Bürger werden bis zum Ende der Kampagne weiter um Aufmerksamkeit gebeten, um verunglückte Küken zu melden. In diesem Zusammenhang bat Isabel García um Geduld, da nicht nach jedem Anruf Personal von La Tahonilla umgehend zur Stelle sein könne. Die Küken, die stets am Boden sitzen bleiben, sollten dann behutsam in einen Karton mit Löchern gesetzt ­werden, bis sie innerhalb weniger Stunden abgeholt werden.

Die meisten verunglückten Sturmtaucher wurden auch dieses Jahr wieder in Adeje und Arona eingesammelt, was ­vermutlich daran liegt, dass die grelle Beleuchtung der ­Pro-menaden und Hotels der ­Tourismusgebiete die Tiere blendet.

Verheerende Beleuchtung entlang der neuen Schnellstraße

Dass die Beleuchtung an den Unfällen der Sturmtaucher schuld ist, steht außer Zweifel. Darum wird stets um diese Jahreszeit darum gebeten, wo möglich, die Außenbeleuchtung zu dimmen. Welche verheerenden Auswirkungen eine grelle Straßenbeleuchtung haben kann, zeigte sich Anfang November auf Fuerteventura. Nachdem auf der Höhe von Barranco de Río Cabras eine große Zahl tödlich verunglückter Sturmtaucher aufgefunden wurde, ordnete die Inselverwaltung an, die neuen Straßenleuchten entlang der Schnellstraße, die Puerto del Rosario mit dem Flughafen verbindet, vorerst nicht mehr einzuschalten. Die neuen Beleuch-tungselemente waren erst kurz zuvor in Probebetrieb genommen worden und werden mit dem Tod von mehreren Dutzend Zugvogelküken in Verbindung gebracht.

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