Der berühmte Architekt „unmöglicher Häuser“
Alljährlich im Oktober verleiht Kronprinz Felipe von Spanien den Prinz von Asturien-Preis in den Kategorien Kunst, Sozialwissenschaften, Kommunikation und Geisteswissenschaften, wissenschaftliche und technische Forschung, Literatur, internationale Zusammenarbeit, Sport und Eintracht.
Oviedo – Doch schon im Mai wird es spannend, denn ab jetzt wird – ein wenig wie beim Adventskalender – etwa alle zwei Wochen einer der Preisträger gekürt und bekannt gegeben, bis es soweit ist (www.fpa.es/en/prince-of-asturias-awards/awards).
Den Anfang machte die Sparte Kunst, für die 36 Kandidaten aus 19 Ländern vorgeschlagen waren. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis geht in diesem Jahr an einen Architekten, den amerikanischen „Meister der tanzenden Häuser“ Frank Gehry, für sein meisterhaftes Spiel mit komplexen Formen, wie die Jury ihre Entscheidung begründete.
Die unmöglich erscheinenden Proportionen und Neigungswinkel und ungewöhnlichen Materialien erheben Gehrys Bauten zur Kunst. Seine bedeutendsten Werke sind der beeindruckende Ableger des New Yorker Guggenheim-Museums in Bilbao mit seiner Titan-Fassade und seinen verschlungenen Formen, und das Walt Disney Konzerthaus in Los Angeles.
Mit seinen 85 Jahren ist der in Kanada geborene US-Amerikaner so kreativ wie eh und je. Außer Häusern entwirft er auch Hüte für Lady Gaga und Schmuck für Tiffany’s. Mit seiner Art, die Form über alles zu stellen, schwimmt der Preisträger gegen den Strom der zeitgenössischen Architektur, die sich eher an sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnissen orientiert, als am künstlerischen Ausdruck. Der schon 1989 mit dem Architektur-Oscar, dem Pritzker-Preis, ausgezeichnete Gehry, freut sich über den Prinz von Asturien-Preis, hofft jedoch, dass es nicht der letzte Preis in seiner Karriere sein wird, denn er hat noch lange nicht vor, sich zur Ruhe zu setzen. Mit seinem Unternehmen „Gehry Technologies“ macht er mittels hochentwickelter und innovativer Bauingenieurskunst die unmöglichen Formen seiner eigenen Entwürfe umsetzbar und setzt auch Projekte anderer um, die sich nicht mit kalten, pragmatischen Fassaden zufriedengeben wollen.
Auch in Berlin schätzt man die Kunst Gehrys hoch ein. Sein Entwurf eines 150 Meter und 39-Stockwerke messenden Wohnhochhauses bekam den Zuschlag für ein Projekt am Alexanderplatz. Es soll der höchste Wohnturm Deutschlands werden – und der verdrehteste.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]