Rastalocken und ein Baby bei der Vereidigung


© EFE

Verhalten und Kleidung der Podemos-Abgeordneten lösten Diskussionen aus

Die Art und Weise, wie einige der neuen Abgeordneten der linkspopulistischen Podemos in das Parlament eingezogen sind und dort ihren Eid ablegten, haben zu heftigen Diskussionen bei den alteingesessenen Parlamentariern, in den Medien und in der spanischen Gesellschaft geführt.

Das Foto, auf dem der Podemos-Abgeordnete Alberto Rodríguez aus Santa Cruz in betont informeller Kleidung und seinen Rastalocken an dem Sitz des sehr erstaunt blickenden Mariano Rajoy vorbeigeht, hat in den Medien die Runde gemacht. Ebenso heftig wurde über die Bemerkung der PP-Abgeordneten und langjährigen Vizepräsidentin Celia Villalobos diskutiert, die angesichts des Lockenkopfes geäußert hatte, sie habe nichts gegen die Rastas, wenn sie sauber gehalten und keine Läuse verbreiten würden. Später hatte die Politikerin diese Äußerung als Scherz abgetan und sich dafür entschuldigt. 

Empörte Reaktionen hatte auch die Tatsache ausgelöst, dass die Abgeordnete Carolina Bescansa ihr sechs Monate altes Baby mit in den Plenarsaal gebracht hatte, obwohl für die Abgeordneten ein Kindergarten zur Verfügung steht.

„Bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments standen wir Abgeordneten im Fokus, weil wir so verschieden und plural sind wie die Gesellschaft, die wir vertreten“, erklärte Alberto Rodríguez. „Das überraschte Gesicht, das Rajoy auf dem Foto machte, auf dem wir beide zu sehen sind, war wahrscheinlich der Moment, als er erkannte, was am 20. Dezember in Spanien geschehen ist.“

Das Reglement des Parlaments schreibe nicht konkret vor, wie die Abgeordneten auszusehen hätten, erklärte Rodríguez vor den Medien. Er habe nicht vor, sein Aussehen zu ändern. Seit mehr als vier Jahren trage er diese Rastalocken. Sie seien nicht nur die Frisur eines kanarischen Parlamentariers, sondern hätten eine philosophische und kulturelle Bedeutung.

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