Verteidigungsministerin sucht den persönlichen Kontakt zu den Truppen


Ende Dezember stattete María Dolores de Cospedal (M.) den im Senegal stationierten spanischen Truppen einen Besuch ab. Aufgabe der Mission „Barkhane“ ist die Bekämpfung des Dschihadismus im Sahel. Foto: EFE

María Dolores de Cospedal schwört auf andere „Waffen“ als ihr Vorgänger

Madrid/Dakar – Verteidigungsministerin María Dolores de Cospedal hat sich vorgenommen, in ihrem ersten Amtsjahr die bedeutendsten Auslandsmissionen der Streitkräfte zu besuchen. Damit hat sich die 51-Jährige viel vorgenommen, denn derzeit sind die spanischen Truppen in 15 Ländern, verteilt auf vier Kontinente, präsent. In den ersten zwei Monaten ihrer Amtszeit ist Cospedal bereits zu vier Stützpunkten (Sizilien, Irak, Mali und Senegal) gereist.

Jedes Mal überbrachte sie den Soldaten die gleiche Botschaft: Das Land sei ihnen außerordentlich dankbar für ihre Arbeit, denn sie würden zur Sicherheit Spaniens beitragen. Den Kampf gegen den Terrorismus vor Ort zu unterstützen – wie beispielsweise in Bagdad – sei immer besser, als diesen im eigenen Land bekämpfen zu müssen.

Die Auslandsmissionen der spanischen Streitkräfte wurden in den vergangenen Jahren einem starken Wandel unterzogen. Heutzutage geht es nicht mehr darum, in erster Front den Frieden zu erkämpfen (wie beispielsweise in Bosnien), sondern vielmehr die lokalen Truppen auszubilden und zu stärken, damit sie sich selbst verteidigen können (wie im Irak, in Mali oder in Somalia). Für die Truppen birgt dieser Wandel große Vorteile, schließlich werden sie von der Bevölkerung weniger als Besatzungsmacht und vielmehr als Helfer angesehen, womit das Risiko abnimmt.

Bei ihren Truppenbesuchen hat María Dolores de Cospedal sich völlig anders gezeigt als Vorgänger Pedro Morenés. Außerhalb der offiziellen Veranstaltungen hat sie mit den Soldaten geplaudert und sich für ihre alltäglichen Probleme interessiert. Wie sie mit der Hitze zurechtkämen, wie die Beziehungen zur Bevölkerung seien oder wann sie nach Hause könnten, wollte de Cospedal wissen. Ein Befehlshaber erklärte, de Cospedal zeige mehr Nähe zu den Soldaten, während Morenés eher an den technischen Aspekten der Missionen interessiert gewesen sei. Sie neige dazu, weniger zu reden und mehr zuzuhören. Wenn sie was nicht verstehe, würde sie regelmäßig nachfragen. Anweisungen bereite sie gewöhnlich äußerst gewissenhaft vor.

Damit hat de Cospedal große Chancen, sich beliebt zu machen. Weniger gefallen dürfte dem Militär, das von jeher eine Abneigung gegen jegliche Parteien an den Tag legte, dass sie den Posten der PP-Generalsekretärin beibehalten hat, während Vorgänger Morenés unabhängig war. Außerdem warten sie auf eine Erneuerung in der Führungsebene, die durch den einjährigen Stillstand in der Politik hinausgezögert wurde.

Es liegt nun an de Cospedal, wieder Aufstiegsmöglichkeiten zu schaf­fen und dadurch das Militär neu zu motivieren.

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