Aragonès vermeidet Annäherung zu König Felipe auf La Palma

Pere Aragonès wollte nicht auf dem Familienfoto, gemeinsam mit dem König, erscheinen. Foto: EFE

Pere Aragonès wollte nicht auf dem Familienfoto, gemeinsam mit dem König, erscheinen. Foto: EFE

Wiederholte Kränkungen des Präsidenten durch die katalanische „Generalitat“

La Palma – Der schlimmste Krieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg führte dazu, dass zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt wieder eine Konferenz aller Regionalpräsidenten in Präsenz stattfand. Diese Regio-nalpräsidenten-Konferenz hätte eigentlich Ende Februar stattfinden sollen, aber die Invasion der Ukraine durch Russland führte zu der Entscheidung, die Konferenz auf März zu verschieben. Alle Regionalpräsidenten reisten nach La Palma, sogar Pere Aragonès, der Präsident der katalanischen „Generalitat“. Das ist auffällig, da das letzte Mal, dass ein katalanischer Präsident bei einer Präsidentenkonferenz persönlich anwesend war, schon zehn Jahre her ist.

Die Krise um die Invasion in der Ukraine hatte Pere Aragonès wohl zur Teilnahme an der Konferenz veranlasst. Doch der Chef der katalanischen Linken Esquerra Republicana (ERC) machte bei jeder Gelegenheit seinen Widerstand gegen eine Normalisierung seiner offiziellen Anwesenheit deutlich. Aragonés verzichtete auf das traditionelle Familienfoto vor Beginn der Konferenz mit dem König, dem Ministerpräsidenten Pedro Sánchez (PSOE) und den übrigen Regionalpräsidenten. Er nahm auch nicht an der Zeremonie teil, bei der die Inselbewohner für ihr vorbildliches Verhalten während des dreimonatigen Ausbruchs des Vulkans Cumbre Vieja geehrt wurden. Auch bei dem anschließenden Abendessen mit Felipe VI. war er nicht anwesend. Die Ministerin für Regionalpolitik, Isabel Rodríguez (PSOE), versicherte jedoch den Medien, dass sich die Beziehungen zu Katalonien nach einer Zeit, in der sich beide Verwaltungen „den Rücken zugekehrt haben“, nun normalisiert hätten.

„Wir werden unsere politischen Ziele beibehalten, aber wir sind hier, um angesichts eines Krieges, der uns alle betrifft, gemeinsame Maßnahmen zu beschließen. Wir sind hier, um eine gemeinsame Antwort zu finden und zusammenzuarbeiten, um die Krise in der Ukraine zu bewältigen, die Aufnahme von Flüchtlingen zu koordinieren und um gegen die wirtschaftlichen Folgen zu kämpfen, die viele Sektoren erleiden“, erläuterte Aragonès, der keine Erklärung für seine wiederholte Abwesenheit abgab. Auch Aragonès hielt es, wie alle Präsidenten der konservativen PP, für „unerlässlich“, einen Fonds für die autonomen Regionen einzurichten, um die Kosten für die Aufnahme von Flüchtlingen zu übernehmen. Und wie alle seine Kollegen, unabhängig von der Parteizugehörigkeit, forderte er die Regierung auf, den Anstieg der Energiepreise einzudämmen.

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