Vier einheimische kanarische Rassen sind bisher offiziell anerkannt
Kanarische Inseln – Die Kanaren sind Hundeland. Auf fünf der acht Inseln des Archipels gibt es eine eigene Hunderasse. Einzig auf Lanzarote und La Gomera ist es nicht möglich, innerhalb der dortigen Hundepopulation eine eigene Rasse zu definieren. Die Real Sociedad Canina de España, die Königliche Gesellschaft für das Spanische Hundewesen, erkennt vier kanarische Hunderassen sowie eine „ethnische Gruppe“ an. In ganz Spanien gibt es 21 anerkannte Hunderassen.
Die Geschichte der Kanarischen Inseln ist untrennbar mit dem Hund verbunden. Sein Bild ziert das offizielle Wappen, und viele behaupten, dass der Name „Islas Canarias“ von dem Wort can (Hund) herrührt. Als die spanischen Eroberer kamen, fanden sie bereits Hunde vor. Diese vermischten sich mit denjenigen, welche die Spanier mitbrachten. Später kam noch der Deutsche Schäferhund als bedeutender Einfluss hinzu. Doch es gibt vier anerkannte Rassen sowie eine, die sich gerade im Anerkennungsverfahren befindet, und zwei weitere Arten, an deren Bereinigung gerade gearbeitet wird. Sie alle weisen noch viele Merkmale der ursprünglichen kanarischen Hunde auf.
Die Real Sociedad Canina de España erkennt folgende einheimische Rassen an: den Presa Canario, den Bardino Majorero, den Podenco Canario, den Pastor Garafiano, und seit einigen Jahren wird der Lobo Herreño als ethnische Gruppe anerkannt.
Zudem gibt es Bemühungen, dem Ratonero Palmero und den Podenco Enano wieder rein zu züchten, mit dem Ziel, dass auch sie eines Tages als eigenständige kanarische Hunderassen anerkannt werden.
Weltweit gibt es 475 Hunderassen, und die meisten davon sind nicht viel mehr als ein Jahrhundert alt. Vom Lobo Herreño weiß man jedoch schon seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, und seine Linie wurde nicht durch Einkreuzungen verändert. Um als Rasse anerkannt zu werden, muss es mindestens 50 homogene Exemplare geben, deren mitochondriale DNA untersucht wird, um die Reinheit des Erbgutes zu ermitteln. Ab diesem Moment sieht die Real Sociedad Canina de España sie als „ethnische Gruppe“ an. Nach drei weiteren Generationen mit mindestens fünf Abstammungslinien werden sie als spanische Hunderasse anerkannt. Zehn Jahre später erfolgt die Anerkennung als internationale Rasse.
Der Bardino Majorero ist, wie der Namensteil „majorero“ anzeigt, auf Fuerteventura heimisch. Es handelt sich um einen mittelgroßen Hütehund mit schwarzem oder graubraun gestromtem, kurzem Fell.
Der Presa Canario, auch Dogo Canario genannt, ist das Natursymbol der Insel Gran Canaria, ein großer, starker und widerstandsfähiger Hund mit kurzem, schwarzbraun meliertem Fell. Die Rasse ist seit dem ausgehenden Mittelalter bekannt und wurde traditionell als Wach- und Hütehund für Rinder eingesetzt.
Der Podenco Canario ist ein großer schlanker Jagdhund von pharaonischem Aussehen, der auf allen Inseln anzutreffen ist. Er ist ein geborener Jäger, der seinem Wild, meist Kaninchen, an Schnelligkeit und Gewandtheit in nichts nachsteht.
Wie der Name sagt, stammt der Pastor Garafiano aus Garafía im Norden der Isla Bonita La Palma, wo ihn die Hirten für die Arbeit mit den Ziegen und Schafe einsetzten. Er ist mittelgroß und hat ein langes rotbraunes Fell.
Auf der kleinsten Kanareninsel, El Hierro, ist der Lobo Herreño, auch Lobito genannt, zu Hause. Den Namen verdankt er seinem wolfsähnlichen Aussehen, doch ist dieser freundliche Hütehund mit seinen 55 cm Widerristhöhe deutlich kleiner als sein Namensgeber.
Auch der Podenco Enano stammt von El Hierro und sieht mit seinen 35 cm Größe aus wie ein Podenco Canario mit zu kurz geratenen Beinen. Er ist ein eifriger Jäger und wird zur Kaninchenjagd eingesetzt.
Auch der Ratonero Palmero ist ein kleiner Hund der, seinem Namen gemäß, Haus, Hof und Weinkeller von Mäusen und Ratten freihält und auch zur Kaninchenjagd taugt.
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