Garik Israelian widmet sich seit Jahren der Erforschung von Exoplaneten
Garik Israelian, Astronom des Astrophysikalischen Instituts der Kanaren (IAC), hat zusammen mit anderen Mitgliedern seines Teams für die Forschung auf dem Gebiet der extrasolaren Planeten den in diesem Jahr erstmals verliehenen internationalen Preis Viktor Hambarzumjan erhalten.
Der nach dem armenischen Astrophysiker und Astronom benannte Preis ist eine wichtige Anerkennung für die von Garik Israelian und seinen Kollegen Michel Mayor (Universität Genf) und Nuno Santos (Universität Porto) in den letzten zehn Jahren geleistete Forschungsarbeit, teilte das Astrophysikalische Institut der Kanaren mit.
Vor nur 15 Jahren entdeckte der Schweizer Astrophysiker Michel Mayor den ersten extrasolaren Planeten oder Exoplaneten. Der Planet „51 Pegasi b“ kreist im 4,2-Tage-Takt um den ca. 40 Lichtjahre von der Erde entfernten Stern 51 Pegasi (Sternbild: Pegasus) und hat 0,46 Jupitermassen. 1999 begann Mayor die Zusammenarbeit mit Israelian und die beiden nahmen schließlich den damals noch Studenten Nuno Santos als dritten Mann in ihr Team. Seither hat sich durch ihre Arbeit die Entdeckung von Exoplaneten und der Sterne, die sie umkreisen schier überschlagen, und heute sind rund 500 solcher Planeten außerhalb unseres Sonnensystems bekannt.
„Ich gratuliere Professor Mayor, Doktor Israelian und Doktor Santos zu diesem verdienten Preis. Dieses Team ist in Europa Vorreiter, was die Forschung auf dem Gebiet der Exoplaneten angeht“, sagte der Generaldirektor der Europäischen Südsternwarte (ESO) Tim de Zeew.
Erdähnliche Planeten
Ein weiterer großer Forschungsbeitrag des preisgekrönten Astrophysikerteams ist die Fesstellung, dass es relativ nahe beim untersuchten Zentralgestirn nicht nur massive Planeten (ähnlich Pluto) mittlere Planeten (vom Typ Neptun) gibt, wie man bis vor kurzem vermutete, sondern auch erdähnliche Planeten geben könnte.
Nach der Entdeckung von „Gliese 581 d“, dem ersten Exoplaneten in der sogenannten habitablen Zone (Abstandsbereich, in dem sich ein Planet von seinem Zentralgestirn aufhalten muss, damit Wasser dauerhaft in flüssiger Form – als Voraussetzung für Leben, wie wir es kennen – auf der Oberfläche vorliegen kann) seines Zentralgestirns, sowie dem „Gliese 581 e“, dem bislang leichtesten Planeten (etwa 1,9 Erdmassen) außerhalb unseres Sonnensystems, könnten die Wissenschaftler eine Welt entdeckt haben, die von Lava überzogen ist und in puncto Masse der Erde ähnlich sein könnte. „In ein paar Jahren könnte es mit Hilfe eines neu entwickelten präziseren Spektografen möglich sein, neue Erden zu entdecken. In 10 bis 20 Jahren wird der technische Fortschritt der Spektografen ermöglichen, dass wir die Atmosphären dieser Planeten untersuchen und feststellen können, ob dort Biomarker und folglich Leben existieren“, erklärt der Wissenschaftler des IAC.
Die Preisübergabe wird am 18. September in Eriwan, der Hauptstadt von Armenien stattfinden.
Dr. Garik Israelian, geboren 1963, studierte bis 1987 an der Yerevan State University in Armenien und schloss seine Doktorarbeit 1992 ab. Seitdem arbeitete er als Wissenschaftler an den Universitäten von Utrecht (Niederlande), Brüssel (Belgien) und Sydney (Australien). Im Jahr 2000 wechselte er an das Astrophysikalische Institut der Kanarischen Inseln, um das Projekt „Stellarische chemische Vorkommen: Hinweise auf die Entstehung von Galaxien, schwarzen Löchern und Planeten“ zu leiten. Seine Entdeckungen erscheinen in diversen großen Tageszeitungen und wissenschaftlichen Magazinen.
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