MUNA erforscht anhand des Fundes Bestattungsriten der Ureinwohner
Teneriffa – Das MUNA, das Museum für Natur und Archäologie in Santa Cruz, untersucht zurzeit die sterblichen Überreste zweier Säuglinge der Ureinwohner Teneriffas. Die Mumien eines Neugeborenen und eines Fötus wurden im Februar dieses Jahres durch Zufall in der Umgebung von Guía de Isora entdeckt. Sie sind für die Forschung insofern aufschlussreicher als die Mumien zweier Guanchen-Kinder der gleichen Altersstufe, die bereits im MUNA ausgestellt werden, weil die Wissenschaftler in diesem Fall auch den Kontext der Bestattung kennen und auch die Fundstelle, also den Bestattungsort der kleinen Mumien, untersuchen können.
Entdeckt wurden die Säuglings-Mumien durch einen Jäger und einen Natur-Fotografen, die in einer Vulkanröhre im Gebiet Arenas Negras nach einer Albino-Spinne suchten. Stattdessen fanden sie den Schädel eines Babys. Im ersten Moment dachten sie, es handle sich um eine Puppe, doch als den Findern klar wurde, was sie da vor sich hatten, verständigten sie umgehend die Behörden. Dank der schnellen und verantwortungsbewussten Reaktion der Finder konnten alle Informationen über die Bestattungssituation wissenschaftlich gesichert werden.
Die Überreste des Neugeborenen und eines Fötus in der 35. oder 36. Schwangerschaftswoche lagen einen Meter voneinander entfernt in Felsspalten und waren sorgsam mit Steinen bedeckt. Weitere Gräber wurden an dieser Begräbnisstätte nicht gefunden, dennoch wird dort noch weiter archäologisch gearbeitet.
Die Funde konnten eindeutig der Guanchen-Kultur zugeordnet werden, da die Verfahren und Materialien der Mumifizierung mit der anderer Guanchen-Mumien übereinstimmen. In etwa drei Monaten, wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, sollen die beiden Kinder-Mumien ausgestellt werden.
Nach Angaben des Kanarischen Instituts für Bioanthropologie ist dies der erste Mumienfund auf Teneriffa seit einem halben Jahrhundert.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]