Ein Privatflugzeug mit Ziel Marokko prallte zunächst auf die Wasseroberfläche und wurde dann auf den Strand geworfen – Alle drei Insassen überlebten
Teneriffa – Am 27. Dezember kam es an der Playa Las Teresitas zur Bruchlandung eines Privatflugzeuges. Alle drei Insassen überlebten den Aufprall, erlitten jedoch Verletzungen verschiedenen Ausmaßes.
Das viersitzige Experimental-Flugzeug der Marke Velocity mit dem holländischen Kennzeichen PH-FUT war um 13.00 Uhr vom Flughafen Tenerife Norte mit Ziel Marokko gestartet. An Bord befanden sich der auf Teneriffa ansässige belgische Pilot, der über langjährige Flugerfahrung verfügt und Mitglied des Real Aeroclub de Tenerife mit Sitz im Flughafen Los Rodeos ist, sowie zwei Fluggäste, eine Französin mit ihrer 13-jährigen Tochter. Schon kurz nach dem Start meldete der Pilot einen Leistungsabfall. Sofort wurde die Rettungsleitstelle verständigt, und die Mitarbeiter des Roten Kreuzes in Las Teresitas bemühten sich, den Strand schnellstens zu räumen. Doch es blieb nicht genug Zeit, denn schon wenige Minuten nach seinem Notruf setzte der Pilot vor den Augen der überraschten Strandbesucher zu einer Notlandung an, die jedoch in einem Absturz aus geringer Höhe endete.
Augenzeugen berichten, das Flugzeug sei sehr niedrig und mit angehobener Nase herangekommen. Es habe zunächst so ausgesehen, als würde es mit dem vorgelagerten Wellenbrecher kollidieren, doch dann habe es eine Kurve geflogen, um längs des Strandes heruntergehen zu können. Dabei streifte eine Flügelspitze die Wasseroberfläche und verursachte den Sturz. Nach dem ersten Aufschlag auf dem Wasser prallte das Fluggerät noch einmal hoch und setzte dann erneut hart auf dem Ufersand auf. Das zerbrochene Flugzeug kam schließlich auf Höhe des Kiosks „Sara“ nahe der Wasserlinie zu liegen.
Feuerwehrleute mussten die Insassen befreien, indem sie das Dach der Kabine gewaltsam öffneten und die Gurte lösen halfen. Die Frau konnte den Strand aus eigener Kraft verlassen, ihre Tochter und der Pilot wurden auf Tragen zu den Ambulanzfahrzeugen gebracht und in das Universitätskrankenhaus Nuestra Señora de la Candelaria gefahren. Mutter und Tochter trugen, laut Presseberichten, nur oberflächliche Läsionen davon, während der Pilot einen Beinbruch und Verletzungen im Bauchbereich erlitt. Es sei ein Glück, dass das Flugzeug abgeprallt und aus dem Wasser herausgekommen sei, denn sonst wären die Insassen sicherlich ertrunken, meinte eine Augenzeugin der Bruchlandung gegenüber der Presse.
Wie Santa Cruz’ Bürgermeister José Manuel Bermúdez erklärte, wurde die Entscheidung, auf dem Strand zu landen, vom Piloten selbst getroffen. Es sei ein Wunder, dass keiner der Badegäste zu Schaden gekommen sei. Des Weiteren lobte er das Geschick des Flugzeugführers und seine Entscheidung, den Landeversuch an der Wasserlinie vorzunehmen. Dies habe sowohl die Material- als auch die Personenschäden minimiert.
Nachdem das Flugzeugwrack abtransportiert, die Absturzstelle auf mögliche Verschmutzung durch Öl oder Treibstoff untersucht und sichergestellt worden war, dass auch unter Wasser keine Wrackteile zurückgeblieben sind, konnte der Strandabschnitt um 17.30 Uhr desselben Nachmittags wieder freigegeben werden.
Bei dem Flugzeug handelt es sich übrigens um ein ungewöhnliches Modell in Canard-Bauweise, die sich dadurch auszeichnet, dass das Höhenleit- werk nicht am hinteren Ende, sondern wie ein zweites kurzes Flügelpaar vor den Tragflächen angebracht ist. Hinten am Flugzeugkörper befindet sich statt des gewohnten langgezogenen Hecks ein einziger großer Propeller, der diesen sogenannten „Entenflügler“ antreibt.
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