Krebserregendes Schädlingsbekämpfungsmittel
Jede neunte Frau auf den Kanaren hat Brustkrebs, das ist das erschreckende Ergebnis einer jüngst erfolgten Studie. Besonders schlimm: Die gefürchtete Krankheit tritt häufig bereits im frühen Alter, also zwischen 23 und 28 Jahren, auf.
Damit nimmt die kanarische Region spanienweit einen traurigen ersten Platz in der Statistik ein.
Wie der kanarische Brustkrebsverband jetzt anprangert, haben Forschungsergebnisse aufgezeigt, dass im Organismus von etwa 43% der kanarischen Bevölkerung Rückstände des seit 1978 in Spanien verbotenen Schädlingsbekämpfungsmittels DDT nachgewiesen werden konnten. Er stützt sich dabei auf eine Arbeit der Wissenschaftler Luis Fernández Boada und Manuel Zumbado von der Universität Las Palmas.
Die beiden Forscher sind der Frage nachgegangen, wie das seit fast 30 Jahren verbotene Mittel noch immer nachweisbar sein kann, was bedeutet, dass die betroffenen Menschen dieser Substanz erst vor kurzer Zeit augesetzt gewesen sein müssen, und haben mehrere Hypothesen aufgestellt.
Eine davon befasst sich mit der Möglichkeit, dass es sich um nach wie vor vorhandene Rückstände aus seinerzeit überdüngten Feldern handelt. Ebenso könnte das DDT durch Importe aus Ländern, in denen das Mittel noch nicht verboten ist, eingeführt worden sein.
Als dritte Möglichkeit führen sie das Calima-Wetter an, das die Inseln in regelmäßigen Abständen heimsucht. Mit dem Wind aus den Maghreb-Ländern könnte durchaus auch die schädliche Substanz herübergeweht kommen.
Die Präsidentin des Brustkrebsverbandes, Marisa Herrera, weist im übrigen darauf hin, dass die Krebsgefahr durch DDT nicht nur Frauensache ist. Es kann auch Prostatakrebs erzeugen. Denn DDT erzeugt hormongebundene Tumore.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]