Kreditwürdige Kanaren-Gemeinde
Die Stadt Tacoronte hat sich überraschend als der „Schotte“ unter den kanarischen Gemeinden entpuppt.
In einem Ranking, welches das Finanzberatungsunternehmen AFI in Madrid von allen 8.122 Gemeinden Spaniens erstellt hat, erscheint Tacoronte an viertoberster Stelle als eine der kreditwürdigsten und solventesten Städte des Landes.
Untersucht wurde für die Erstellung der Rangliste die Solvenz, die Zahlungsmoral und der Schuldenstand der Gemeindeverwaltungen, als Basis für die Beratung von Banken und Kreditinstituten. Tacoronte erreichte in dieser Bewertung die Qualifizierung AAA und 98 von 100 möglichen Punkten.
Wie Álvaro Dávila, Bürgermeister von Tacoronte, nicht ohne Stolz erklärt, hatte die Gemeinde, als er die Amtsgeschäfte in der vorangegangenen Legislaturperiode übernahm, vier Millionen Euro Bankschulden und etliche offene Lieferantenrechnungen. In den Jahren 2011 und 2012 habe man alle Lieferantenschulden beglichen, ohne den staatlichen Zahlungshilfeplan in Anspruch nehmen zu müssen. An die Banken habe man im vergangenen Sommer die letzte Rate überwiesen. Darüber hinaus sei die Liquidität nun sehr hoch, alle Rechnungen würden umgehend bezahlt, und 13 Millionen Euro habe das Ayuntamiento von Tacoronte auf der hohen Kante.
Bürgermeister Dávila bedauert, nicht einen Teil des angesparten Geldes für Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit ausgeben zu können. Das Spardiktat aus Madrid unterbinde dies auch für Ortschaften wie Tacoronte, ohne zu unterscheiden, ob diese verschuldet seien oder nicht.
Die Mitglieder der Opposition im Stadtrat sehen die finanziellen Rekorde Tacorontes in nicht ganz so positivem Licht wie der Stadtvater. Sie monieren, die Sanierung der Kassen sei auf dem Rücken der Einwohner ausgetragen worden. Tatsächlich lassen kaputte Fahrbahnen und der Zustand der öffentlichen Gebäude und sozialen Einrichtungen vor Ort auf den ersten Blick nicht den Eindruck einer wohlhabenden, schuldenfreien Stadt entstehen.
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