ETA-Waffen: Ex-Präsidenten blieben fern

Eine Straßenwalze zerstörte die Waffen, die den ETA und GRAPO-Terroristen abgenommen worden waren.

Eine Straßenwalze zerstörte die Waffen, die den ETA und GRAPO-Terroristen abgenommen worden waren.

Die Zerstörung von 1.400 Schusswaffen war der letzte Akt der Ära der baskischen Terrororganisation und der GRAPO

Madrid – In einem symbolischen Akt wurde Anfang März in Valdemoro, Madrid, das Ende des Terrorismus durch die Zerstörung von 1.400 Waffen der ETA und der kommunistischen Terrorgruppe GRAPO besiegelt. Im Beisein des spanischen Präsidenten Pedro Sánchez und sechs seiner Minister wurden Gewehre, Revolver und Pistolen von einer Straßenwalze überrollt und damit unbrauchbar gemacht.

Überschattet wurde die Zeremonie, mit der die Opfer des Terrorismus und die Arbeit der Polizei geehrt, der Sieg des Rechtsstaates besiegelt und ein Schlussstrich unter das Kapitel ETA-Terrorismus gezogen werden sollte, durch die Abwesenheit der geladenen ehemaligen spanischen Präsidenten Felipe González, José María Aznar, José Luis Rodríguez Zapatero und Mariano Rajoy. Auch der Oppositionsführer und PP-Chef Pablo Casado und seine Parteifreundin Isabel Díaz Ayuso, die Regionalpräsidentin von Madrid, erschienen nicht. Pablo Casado kritisierte den Festakt als „propagandistisch“. Auch die Repräsentanten zweier Organisationen der Opfer des Terrorismus verweigerten die Teilnahme.

Pedro Sánchez in Valdemoro Fotos: EFE
Pedro Sánchez in Valdemoro Fotos: EFE

Ein Festakt dieser Art war schon im Jahr 2017 durch die Stiftung Centro Memorial de las Víctimas del Terrorismo (Gedenkzentrum der Opfer des Terrorismus) vorgeschlagen, von der damaligen Regierung Rajoy jedoch zurückgewiesen worden. Auch die Regierung Sánchez hatte die Idee 2019 zunächst nicht aufgreifen wollen. Nun wurde der Festakt doch abgehalten, mit der ausdrücklichen Absicht, daraus einen Akt der Demokratie und nicht einer Regierung oder einer Partei zu machen.

Deshalb wurde als Ort der Hof der Polizeischule Duque de Ahumada ausgewählt, und es nahmen Mitglieder der Guardia Civil, der Streitkräfte, der Policía Nacional, der regionalen und städtischen Polizeikorps, des Gefängnispersonals sowie jener Gruppen teil, die besonders unter der Terrorgewalt zu leiden hatten. Ein Repräsentant jeder dieser Teilnehmergruppen wirkte daran mit, die Abdeckung fortzuziehen, mit der die Waffen der Terroristen verhüllt waren, bevor die Walze ihr Werk verrichtete.

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