Fische fangen mit bloßen Händen
Gran Canaria – Die „Fiesta del Charco“ in der Gemeinde La Aldea de San Nicolás im Westen Gran Canarias hat eine lange Tradition. Bis 2005 hieß der Ort noch San Nicolás de Tolentino, was erklärt, weshalb im August und September in diesem Ort das Fest zu Ehren von Nikolaus von Tolentino gefeiert wird. Nach der traditionellen „Bajada de la Rama“ am 9. September und dem Haupttag der Fiesta am 10. September mit der „Romería“ findet das Fest jedes Jahr am 11. September einen geradezu wilden Höhepunkt mit der „Fiesta del Charco“.
„El Charco“ ist eine Salzwasserlagune, die sich an der Mündung des Barranco von La Aldea bildet und dem „Teichfest“ seinen Namen gibt. Die Wurzeln des kuriosen Rituals dieses Festes gehen angeblich zurück in prähispanische Zeiten, als die Ureinwohner die in dem Teich schwimmenden Fische mit dem milchigen Saft von Wolfsmilchgewächsen wie Balsam-Wolfsmilch betäubten, um sie anschließend mit bl0ßen Händen aus dem Wasser zu fischen.
Am Montag, dem 11. September ist es auch dieses Jahr wieder so weit. Bevor es ins Wasser geht, findet noch gegen Mittag der ebenso traditionelle Teil des Festes mit dem Dorftanz, dem „Baile en el Muelle“, statt. Danach bildet sich um den Charco eine große Menschenmenge. Der Startschuss für alle, die ihr Glück versuchen und sich auf Fischfang in den Charco begeben wollen, fällt um 17.00 Uhr mit einem Feuerwerkskörper. Dann rennen und werfen sich die Teilnehmer in voller Montur ins Wasser und machen sich über die ahnungslosen Fische, größtenteils Meeräschen, her. Wer in seinem Korb die meisten Fische hat, wird als Sieger gefeiert.
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