Flüchtlingsproblem spitzt sich zu – nicht nur in Melilla


© EFE

Auf den Kanarischen Inseln kamen innerhalb von 24 Stunden 69 afrikanische Flüchtlinge an • 19 Menschen ertranken

Während der Flüchtlingsansturm auf Melilla die spanische Regierung in Atem hält, haben auch die Kanarischen Inseln hart gegen die Flut von illegalen Immigranten zu kämpfen. Anfang Oktober kamen innerhalb von 24 Stunden 69 afrikanische Flüchtlinge in fünf Booten an und wurden von der Guardia Civil festgenommen. Wenige Tage zuvor waren 19 Menschen bei dem Versuch, die Küste von Fuerteventura zu erreichen, ertrunken.

Weg nach Europa

über die Kanaren?

Marokko hat unterdessen begonnen, Flüchtlinge, die in der Umgebung von Ceuta und Melilla aufgegriffen wurden, in die Westsahara zu transportieren. In einem ersten Lkw-Konvoi wurden am 10. Oktober etwa 1000 Flüchtlinge in die Städte der ehemaligen spanischen Kolonie in der Westsahara gebracht. Was dort mit den Flüchtlingen geschehen soll, ist unklar.

Die Stadt Smara, in die die meisten Flüchtlinge gebracht wurden, liegt 300 km von der Küstenstadt El Aaiún entfernt, deren Umgebung Ausgangspunkt für viele Flüchtlingsboote ist, die Kurs auf die Kanarischen Inseln nehmen. Die EU und die UNO haben aufgrund von Zeugenberichten die„unmenschlichen Bedingungen“ dieser Transporte angeprangert und die marokkanischen Behörden darum gebeten, die Menschenrechte zu respektieren.

Nachdem mittlerweile hunderte Afrikaner die Hoffnung aufgegeben haben, den doppelten Grenzzaun in Melilla zu überwinden und ermattet das Schlachtfeld räumen, stellt sich die Frage, ob sie den Traum eines besseren Lebens im „gelobten Europa“ tatsächlich aufgeben werden. Es liegt nahe, dass die verzweifelten und enttäuschten Menschen nach einem anderen Weg suchen werden, um nach Europa zu gelangen. Und einer dieser Wege führt über die Kanarischen Inseln.

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