Das kanarische Kultusministerium erhofft sich eine Kosteneinsparung
Die Krise macht auch vor der Kultur nicht halt. Zwar ist Teneriffas Opernfestival in diesem Jahr noch mit 1,5 Millionen Euro dotiert, doch sind für 2010 bereits Beschneidungen des gesamten kanarischen Kulturetats angekündigt.
Grund genug für den stellvertretenden kanarischen Kultusminister Alberto Delgado, sich Gedaken darüber zu machen, wo und wie sinnvoll eingespart werden kann.
Sowohl Teneriffa als auch Gran Canaria haben bislang ihr eigenes Opernfestival und eigene Operetten-Festspielwochen, die spanischen Zarzuelas. Für den Vize ist es logisch, da an eine Zusammenlegung der Veranstaltungen beider Inseln zu denken. Damit könnten günstigere Künstlerhonorar-, Reise- und Transportkosten ausgehandelt werden. Nach dem Modell des internationalen kanarischen Musikfestivals der Klassik würden die Termine dann so abgestimmt, dass die Veranstaltungen zunächst auf der einen und dann auf der anderen Insel stattfinden.
Delgado hat bereits einleitende Gespräche mit den Verantwortlichen der beiden Zarzuela-Festivals von Santa Cruz und Gran Canaria geführt und ist auf offene Ohren gestoßen. Im Hinblick auf die beiden Opernfestivals stehen noch Gespräche aus, doch weist Delgado auf den rauschenden Erfolg der Strauß-Oper Salomé hin, die gerade erst das Publikum beider Inseln begeistert hat.
„Allein die Opern- und Zarzuela-Veranstaltungen auf beiden Inseln verschlingen rund ein Viertel des gesamten Kul-turetats“, so Delgado, der die Ansicht vertritt, das sei eine Fehlplanung, die vor langen Jahren etabliert und nie korrigiert wurde. Nun sei es an der Zeit, dem Beispiel der Jazz- und Gospel-Festivals zu folgen, die mit ihrem Programm auf mehreren Kanareninseln gastieren.
Auch Teneriffas Kulturreferent im Cabildo, Cristóbal de la Rosa hält die Fusion für eine gute Sache, „nicht nur im Hinblick auf eine mögliche Kosteneinsparung, sondern weil wir dann eventuell auch Programme bieten könnten, die jede der beiden Provinzen für sich allein nicht stemmen könnte.“
Delgado möchte in jedem Fall verhindern, dass irgend eines der Festivals gestrichen werden muss, legt aber gleichzeitig großen Wert darauf, den Etat für das Theaterwesen im kommenden Jahr möglichst nicht beschneiden zu müssen. Dieses Jahr waren die Theaterveranstaltungen mit 800.000 Euro im kanarischen Kulturhaushalt berücksichtigt.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]