Kolumne von Vermögensverwalter Ulrich Seemann
Liebe Leser, vor der letzten Ausgabe des Wochenblattes war wohl vielen ein wenig mulmig geworden, und ich spürte auch unter meinen Kunden eine gewisse Anspannung wegen der Auseinandersetzung an der Krim. Natürlich gab es ein paar Schwankungen an den Börsen. Doch wie gut war es wieder einmal, einen kühlen Kopf behalten zu haben. Dann ist auch niemandem etwas passiert.
Vergessen wir darüber hinaus bitte weiterhin nicht, dass die Abwendung von Russland und eine Sanktionskette gegen unseren großen Nachbarn ein riesiger Fehler sein könnte. Genauso wie die übertriebene europäische Anlehnung an einen amerikanischen Staat, den ich zwar mag, der aber andererseits seine Freunde ausspioniert hat. Sehr gefallen hat mir, dass unser Altbundeskanzler Schmidt in der „Zeit“ angemerkt hatte, Sanktionen gegen Russland wären „dummes Zeug“, zumal sie auch gegen uns selbst wirken. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Die Mutigen, die meiner Empfehlung gefolgt waren, die Gazprom-Aktie zu erwerben (ich habe auch für meine Kunden etwas gekauft) konnten das Papier bei Erscheinen der letzten Wochenblattausgabe für 4,93 € erwerben. Kurs heute: 5,41 €. Das ist eine Wertsteigerung in Höhe von bereits 9,7 % in wenigen Tagen. Sie erinnern sich, wie viele Zinsen Sie für Ihre Festgelder in einem Jahr bekommen? Etwa 0,5 %? Sie brauchen also 20 Jahre mit Ihren Festgeldanlagen, um allein die Erträge zu erhalten, die Sie in den letzten 4 Wochen an Gazprom verdienen konnten. Und: Die prognostizierte Dividende von Gazprom liegt bei etwa 6 %. Das kommt noch zum Kursgewinn hinzu.
Ich glaube auch, mittelfristig wird diese Investition allen (mutigen) Käufern noch viel Freude machen und selbst wenn Europa eine gewisse Unabhängigkeit vom russischen Gas sucht, wird Gazprom z.B. in chinesischen Abnehmern gute Käufer finden.
Ich schreibe diese Kolumne nicht, um all diejenigen zu verspotten, die aus Sorge um ihr Vermögen zu konservativen Geldanlagen neigen. Und ich will auch für Gazprom nicht die Werbetrommel rühren. Es ist nur ein (gutes) Beispiel für eine mutige Investition in Aktien. Darauf kommt es an.
Was kann man aus den aktuellen Geschehnissen der letzten 4 Wochen (wieder mal) erkennen:
1.- Politische Börsen haben auch weiterhin kurze Beine
(s.a. meine letzte Kolumne März 2014 )
2.- Wenn die Kanonen donnern, darf man gute Papiere günstig einkaufen. Trauen Sie sich und lassen Sie sich nicht verblüffen.
3. – Qualitätsaktien sind und bleiben eine langfristige lohnenswerte Alternative und Beimischung zu konservativen Geldanlagen. Wegen der ordentlichen Rendite / Dividende und wegen des Wertsteigerungspotenzials. Aber man muss die möglichen, manchmal negativen Wertschwankungen aushalten!
4. – Selbst konservative Anleger sollten meiner Meinung nach mindestens 25 % Aktienanteile in ihren Depots halten.
5. – Demnächst ist übrigens Dividendensaison. Dann gibt es Erträge aufs Konto. Ganz bestimmt werde ich Ihnen berichten, was dabei zu beachten ist und was das für Sie bedeutet.
Wer Fragen hat, darf mich auch weiterhin anrufen oder mal eine Mail schicken.
Seien Sie ganz herzlich
gegrüßt,
Ulrich Seemann
u.seemann@seemann-vermoegen.de
Tel. 0049 176 3268 3826
[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]