Die Forellenzucht in Aguamansa wurde wegen einer fehlenden Genehmigung geschlossen
Teneriffa – Zu der umstrittenen, überhasteten Schließung der Forellenzuchtanlage in Aguamansa, La Orotava, nach einem Besuch der Gesundheitsbehörde, hat sich José Antonio Valbuena, der für die Anlage zuständige Umweltbeauftragte der Inselregierung, in einer Pressekonferenz geäußert.
Wie vermutet, ist die „Piscifactoría“ aufgrund einer Anordnung des Gesundheitsamtes nach einem Kontrollbesuch mit sofortiger Wirkung geschlossen worden, weil keine Genehmigung vorlag, das Wasser, welches durch die Becken fließt (5.184.000 Liter täglich), in einen Haupttrinkwasserkanal, den Canal del Norte, einzuleiten.
Dies wurde wohl schon seit der Inbetriebnahme der Fischzucht im Jahr 1972 so gehandhabt. Nicht erklärt wurde, warum in Anbetracht dessen plötzlich keine Minute zu verlieren war, um den Bestand von 12.000 Forellen einem sinnvollen Zweck zuzuführen, statt sie allesamt nach Abschaltung der Frischwasserzufuhr innerhalb von Stunden ersticken zu lassen.
Um so mehr sprach Valbuena über Studien, die besagen, dass zu keiner Zeit eine Gefährdung der Trinkwasserkonsumenten bestanden habe, insbesondere nicht durch die alljährliche Gabe des Antibiotikums Florfenicol, wegen des geringen Eintrags und der großen Verdünnung in Millionen Kubikmetern Wasser.
Dass Wasser aus der Anlage ohne Genehmigung in einen Trinkwasserkanal floss, sei im Umweltamt nicht bekannt gewesen. Forderungen nach seinem Rücktritt, die in den vergangenen Tagen laut wurden, wies Valbuena zurück, räumte jedoch ein, Fehler gemacht zu haben.
Unabhängig davon, wie die politischen Konsequenzen aus diesen Vorgängen ausfallen, werden sie ein juristisches Nachspiel haben. Aufgrund der Anzeige des Seprona, hat das Amtsgericht Nr.1 in La Orotava ein Verfahren eröffnet, um das mögliche Vorliegen mehrerer Straftaten gegen die öffentliche Gesundheit zu untersuchen. Als Beschuldigte sind Repräsentanten der Inselregierung und die beiden technischen Leiter der Forellenzuchtanlage vorgeladen worden und als Zeugen die beiden Streifenbeamten des Seprona, der zuständige Inspektor des Gesundheitsamtes und Vertreter des Wasserversorgers Emmasa.
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