Gewerkschaften besorgt über hohe Arbeitsunfallquote


2018 wurden auf den Kanaren 60.790 Arbeitsunfälle gemeldet. Foto: wb

CCOO und UGT bringen die hohe Zahl der befristeten Arbeitsverhältnisse mit der Unfallrate

Kanarische Inseln – Obwohl das spanische Arbeitsschutzgesetz, welches die Arbeitgeber verpflichtet, mögliche Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz vorzubeugen, mittlerweile seit 25 Jahren in Kraft ist, ging seitdem die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle auf den Kanaren nicht zurück, sondern liegt stets bei 25 Todesfällen pro Jahr.

In einer Pressekonferenz anlässlich des Welttages für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, der am 28. April stattfand, gab dies die Sekretärin für Arbeitsgesundheit und Umwelt der Gewerkschaft Comisiones Obreras (CCOO), Carmen Marrero, bekannt. Darüber hinaus betonte sie, die offiziellen Daten über Arbeitsunfälle und -erkrankungen seien verschwindend gering gegenüber der tatsächlichen Häufigkeit der Vorfälle. Die Realität sehe viel schlimmer aus, da nicht wenige Arbeitnehmer aus Angst vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes darauf verzichten würden, Unfälle zu melden.

Noch ungünstiger sehe es bei den Berufskrankheiten aus, die fast nie als solche anerkannt würden, und unter der geltenden Gesetzgebung eine geringere Aufmerksamkeit erfahren, als die Arbeitsunfälle. Dies gehe so weit, dass die einzigen berufsbedingten Erkrankungen, welche aktuell als solche anerkannt würden, jene seien, die in langwierigen juristischen Verfahren durch die Arbeitnehmer erstritten würden. Aus den genannten Gründen geht Carmen Marrero davon aus, dass die Arbeitsunfallquote auf den Kanaren – 2018 waren es offiziell 60.790 – skandalöse Ausmaße hat.

Vertreter von CCOO und UGT (Unión General de Trabajadores) erklärten einhellig, ein Faktor, der dazu beitrage, dass die Unfallrate nicht sinke, sei der hohe Anteil befristeter Arbeitsverträge und die geringe Arbeitsplatzstabilität auf den Kanaren. Die kurze Zeitspanne, welche viele Arbeitnehmer in ein und derselben Beschäftigung verbringen, mache es unmöglich, ihnen ein Minimum an Training in Sachen Arbeitssicherheit zukommen zu lassen. Darüber hinaus verfüge ein Drittel aller Unternehmen nicht einmal über den gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsschutzplan. Oft existiere ein solcher auch nur auf dem Papier und werde den Arbeitnehmern überhaupt nicht zur Kenntnis gebracht.

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