Kanaren – neues Paradies der digitalen Nomaden

Arbeiten mit Blick aufs Meer: Seit Januar 2021 ist die Zahl der Telearbeiter auf den Inseln um 67% gestiegen. Foto: Gobierno de Canarias

Arbeiten mit Blick aufs Meer: Seit Januar 2021 ist die Zahl der Telearbeiter auf den Inseln um 67% gestiegen. Foto: Gobierno de Canarias

In den letzten sechs Monaten sind 67% mehr Remote Worker auf die Inseln gekommen

Kanarische Inseln – „Das Büro mit dem besten Klima der Welt sucht Remote Worker“. Unter diesem schlagkräftigen Motto startete das kanarische Ministerium für Tourismus, Industrie und Handel vor etwas über einem halben Jahr eine Werbekampagne, um die Inseln weltweit als ein wahres Paradies für Telearbeiter zu präsentieren. Die Rechnung ist voll aufgegangen, denn der Anstieg an Remote Worker, den die Inseln allein in den letzten sechs Monaten verzeichnet haben, kann sich wirklich sehen lassen.

Aktuellen Zahlen zufolge haben demnach seit Januar dieses Jahres 67% mehr „digitale Nomaden“, wie die meist jungen, stets flexiblen und ortsunabhängigen Arbeitskräfte auch genannt werden, die Kanaren zu ihrem Homeoffice der besonderen Art auserkoren. Der Erfolg ist so durchschlagend, dass inzwischen zahlreiche Hotelketten, Reiseanbieter und Fluggesellschaften auf diese Entwicklung aufmerksam geworden sind und attraktive Sonderangebote für Telearbeiter anbieten, die Lust haben, für eine gewisse Zeit von den Kanaren aus für ihre Arbeitgeber und Kunden in aller Welt zu arbeiten.

Im Ranking von Nomad List, der internationalen Plattform für Telearbeit par excellence, gehören die Kanaren inzwischen zu den zehn meist empfohlenen Homeoffice-Reisezielen der Welt. Und das will etwas heißen, denn die Stimmen werden von den digitalen Nomaden selbst abgegeben. Nach Angaben der Plattform ist die Insel Teneriffa dabei mit einem verzeichneten Anstieg von 77% besonders beliebt bei Telearbeitern, gefolgt von Gran Canaria mit 57%. Übertroffen werden die Inseln nur von einigen mexikanischen Orten wie Cancún, Playa de Carmen und Tulum sowie Miami in den Vereinigten Staaten.

Die kanarische Tourismusministerin Yaiza Castilla zeigte sich Ende Juni höchst zufrieden mit dieser Entwicklung. „Diese neue Option hilft, uns auch in touristischer Hinsicht noch breiter aufzustellen und verringert darüber hinaus die Abhängigkeit vom traditionellen Tourismus besonders fragiler Segmente“, erklärte sie wörtlich.

Der Erfolg habe auch unter Beweis gestellt, dass die Zusammenarbeit zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor nicht nur möglich, sondern sogar notwendig ist. „Wir haben politisch die Pflicht, neue Strategien zu entwickeln, die eine schnelle Erholung des Tourismus ermöglichen, indem wir neue Möglichkeiten auftun und analysieren. Dass sich uns der private Sektor dann anschließt und mit eigenen Angeboten nachzieht, verdeutlicht, dass wir in dieser Sache an einem Strang ziehen.“
Ein Beispiel dafür ist die Fluggesellschaft Iberia Express, die einen Preisnachlass von 10% exklusiv für digitale Nomaden angekündigt hat, die ihren Arbeitsplatz für eine gewisse Zeit auf die Kanaren verlegen wollen. Vertriebsdirektor Evandro Vianna erklärte in diesem Zusammenhang: „Die Kanaren sind ein Paradies, das alles zu bieten hat: ein hervorragendes Klima, eine einzigartige Gastronomie und unvergleichliche Landschaften. Die Inseln sind zweifellos der perfekte Ort zum Genießen, Leben und Arbeiten. Deswegen haben wir von Iberia Express diese Initiative gestartet, damit digitale Nomaden in den Genuss exklusiver Rabatte kommen und es ihnen leichter gemacht wird, zu reisen und zu arbeiten.“ Diese Sonderaktion, die noch bis zum 31. August läuft, gilt für Aufenthalte von mindestens 21 Tagen. Den Preisnachlass erhält man mit dem Rabattcode REMOTEWORKER2021.

Auch die Hotelkette Meliá hat neuerdings Sonderbedingungen für digitale Nomaden, die ihr Büro für einige Zeit in eine der Hotelanlagen verlegen wollen, die Meliá auf Teneriffa, Lanzarote oder Fuerteventura unterhält, im Angebot. Für Aufenthalte von über 14 Tagen wird demnach ein Preisnachlass von 10% gewährt und von 20% für Aufenthalte ab 21 Tagen.

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