Fünfeinhalb Stunden Stillstand lassen den Ruf nach einer zweiten Landebahn wieder aufleben
Teneriffa – Im Süden Teneriffas wird erneut der Ruf nach einer zweiten Landebahn für den Flughafen Reina Sofía laut, nachdem dieser durch eine Panne für fünfeinhalb Stunden lahmgelegt worden war. Bei der Landung eines Flugzeuges der Airline Jet2, das aus Manchester kommend am 27.Juni um 13.45 Uhr auf dem Südflughafen landete, war ein Reifen geplatzt.
Obwohl der Zwischenfall glimpflich ausging und die 320 Passagiere und 11 Besatzungsmitglieder den Airbus 330 unverletzt und ohne Zwischenfälle verlassen konnten, wurde dadurch die einzige Landebahn für 33 andere Flugzeuge blockiert.
Sechs Flüge mussten ihren Start verschieben und vierundzwanzig weitere, die in dieser Zeit planmäßig hätten ankommen sollen, mussten zum Nordflughafen Los Rodeos (3), nach Lanzarote (1) und nach Gando auf Gran Canaria (20) umgeleitet werden.
Ein ähnlicher Vorfall hatte sich zuletzt im November 2015 ereignet, als beim Start eines Flugzeuges der Airline Norwegian zwei Reifen geplatzt waren und der Flughafen von 10.00 Uhr vormittags an gesperrt wurde. An diesem Tag mussten 28 Flüge umgeleitet werden.
Der neuerliche Zusammenbruch des Flugverkehrs auf dem Südflughafen lässt die alte Forderung nach einer zweiten Landebahn für den Airport, der zu den zehn meistfrequentierten Flughäfen Spaniens zählt, wieder aufleben. Schon 2015 hatten sich die Bürgermeister von sieben Orten im Süden der Insel zusammengeschlossen, um dem Wunsch nach dem Bau einer zweiten Landebahn Nachdruck zu verleihen.
Auch jetzt melden sich die Bürgermeister der beiden großen Touristenmetropolen Arona und Adeje wieder zu Wort. José Julian Mena, in dessen Gemeindegebiet sich die Touristenhochburgen Los Cristianos und Las Américas befinden, erklärte, der Südflughafen sei das Eintrittstor des Tourismus auf Teneriffa und damit entscheidend für die Wirtschaft der Insel. Diese dürfe nicht von einer einzigen Landebahn abhängen. Es sei Zeit, dass der Flughafenbetreiber AENA statt Flickwerk zu betreiben, endlich die notwendigen Investitionen tätige. Sein Amtskollege José Miguel Fraga, Bürgermeister von Adeje, sekundiert: „Es nützt uns nichts, das beste Urlaubsziel zu sein, wenn wir regelmäßig Pannen und Defizite am Flughafen und auch auf den Zubringerstraßen verzeichnen.“ Alle kanarischen Behörden müssten gemeinsam und mit Nachdruck von AENA und der Zentralregierung die notwendigen Investitionen fordern. Wenn man sich nicht einig sei, könne man kaum etwas erreichen.
Roberto Ucelay, der Präsident des Zirkels der Unternehmer im Süden Teneriffas (CEST) sorgt sich um den Ruf der Insel: „Es wurden über 10.000 Personen geschädigt, deren Flüge zu anderen Flughäfen umgeleitet wurden. Es ist offensichtlich, dass mit einer zweiten Landebahn nichts davon geschehen wäre.“
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