Keine Offshore-Windparks vor Teneriffa


EcoLife - Wind Turbines

Das Problem ist die Meerestiefe

Windkraftanlagen haben sich als eine auch wirtschaftlich interessante Methode herausgestellt, um kostengünstig Strom zu erzeugen. Seither werden sie ständig optimiert, und sie werden immer höher, denn weiter oben bläst der Wind stärker und konstanter als in Bodennähe.

Noch stärker und konstanter bläst er jedoch da, wo er auf keinen Widerstand trifft: draußen auf dem Meer. So ist es nur folgerichtig, dass große Windparks zunehmend „offshore“ geplant werden, das ist Neudeutsch für „weit weg von der Küste“.

Das spanische Industrieministerium hat nun eine Untersuchung abgeschlossen, die prüfen sollte, vor welchen spanischen Küsten geeignete Standorte für Offshore-Anlagen zu finden sind. Für Teneriffa ergab sich, was Fachleute schon lange wussten, nämlich dass das Meer hier nicht flach genug ist, um Windräder zu verankern. So steil sich die meisten kanarischen Küsten zeigen, so steil geht es meist auch unter Wasser weiter in die Tiefe. Lediglich zwei Ausnahmen hat man entdeckt: vor Puerto de la Cruz und im Südosten. Doch im Norden bläst nicht genug Wind, und im Südosten verbietet der Schutz der Wale und anderer Meeressäuger derartige Installationen. Wenn überhaupt, so eignen sich diese Stellen nur für Forschungsanlagen zur Erprobung, aber nicht für kommerzielle Windparks, so das Ministerium.

Zuständig für die Errichtung von Offshore-Anlagen ist die spanische Regierung, für die an Land aber die kanarische Regierung. Letztere hätte auch gerne die Kompetenz über das Meer mit dem Argument der „Harmonisierung“ der Zuständigkeit. Der Zentralregierung die Land-Anlagen aber anvertrauen, möchte sie jedoch nicht. So weit geht die „Harmonisierung“ dann doch nicht. Zumindest im Südosten von Gran Canaria beginnt man nun mit Offshore-Experimenten und hat dafür die „Plataforma Oceanica de Canarias“ ins Leben gerufen. Deren Planung und Infrastruktur wurden schon ausgeschrieben.

Das kanarische ITC, zuständig für erneuerbare Energien, teilte außerdem mit, dass auf den Kanaren trotz reichlich Wind die Kapazität für Windparks schon technisch begrenzt ist. Die relativ kleinen Stromnetze der Inseln erlauben nur einen kleinen Anteil von Windkraft, da die Stärke stark schwankend ist. So lange das Problem der Zwischenspeicherung großer Strommengen nicht gelöst ist, bleibt der Anteil dieser erfreulich umweltfreundlichen Energie leider eingeschränkt.

Foto: EcoLife – Wind Turbines[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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