Nachdem die Bootsmigration einen neuen Höhepunkt erreicht hat, will die Regierung die Überwachung der kanarischen Gewässer intensivieren
Kanarische Inseln – Im Zuge der Belebung der Migrationsroute von Afrika auf die Kanarischen Inseln im vergangenen Monat will die spanische Regierung die Überwachung der illegalen Einwanderung intensivieren, nachdem in den letzten Wochen mindestens 13 Personen zu Tode kamen. Dies berichtete Julio Pérez, ein Sprecher der Kanarenregierung, in einer Pressekonferenz, fügte jedoch hinzu, das Überwachungssystem SIVE habe gut funktioniert. Des Weiteren habe die Zentralregierung bestätigt, dass das seit einem Jahr wegen Renovierung geschlossene Migrantenzentrum (CIE) in Barranco Seco auf Gran Canaria zügig wieder für die Unterbringung der Ankömmlinge geöffnet werden wird.
In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres sind 1.470 Migranten auf die Inseln gekommen, 21% bzw. 225 Personen mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Rund ein Drittel der Gesamtheit, 495 Personen in 22 Booten, kam allein im Monat Oktober an. Ein Hauptgrund dafür dürften die verstärkten Kontrollen auf den Mittelmeerrouten sein. Hinzu kommen gute Wetterbedingen auf dem Atlantik, die eine Überfahrt erleichtern.
Das Überwachungssystem, so Pérez, müsse verstärkt werden, um weiteren Verlusten von Menschenleben vorzubeugen. Dieses System wurde auf dem Höhepunkt der Migrationskrise etabliert, nachdem 2006 in einem einzigen Jahr 31.678 Migranten die Inseln erreichten.