Museum für moderne Kunst heute eine Rumpelkammer


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Einheimischer Künstler hat Klage angekündigt

Vor 15 Jahren wurde sie in den Zeitungen der Insel als kulturelles Ereignis angekündigt und sogar von Professor Luis Parra Supervia der Universität Complutense in Madrid in einem feierlichen Grußwort gewürdigt – die Eröffnung des ersten Museums für moderne Kunst der Insel Teneriffa.

Einige Monate zuvor hatte die Stadtverwaltung von Garachico in einer Sondersitzung einstimmig beschlossen, das alte Kloster Santo Domingo für die Einrichtung dieses Museums zur Verfügung zu stellen und so öffnete es 1991 seine Tore.

Wichtige Abkommen waren diesem Projekt vorausgegangen: Dank der Vermittlung der Universität La Laguna stellte die Fakultät der schönen Künste San Fernando der Madrider Universität eine Reihe von Arbeiten zur Verfügung, die zuvor bei der Spanischen Biennale Plastischer Kunst ausgezeichnet worden waren.

Doch bereits seit Jahren schläft das seinerzeit so groß angekündigte Museumsprojekt den Schlaf der Gerechten und ist schon lange für das Publikum geschlossen. Doch noch schlimmer als das – die Gemeinde benutzt die Räume des Museums als Lager. Zwischen den Bildern und Plastiken lagern Kisten und jede Menge Gerätschaften die der Gemeinde gehören.

Der in Puerto de la Cruz ansässige Künstler Arnoldo Évora hat diesen Skandal kürzlich an die Öffentlichkeit gebracht. Nach einem Besuch in den Räumen des Museums hat er Fotos gemacht und den bedauernswerten Zustand in dem es sich befindet, angeprangert.

Er werde Anzeige beim spanischen Kultusministerium, bei der Universität und notfalls auch bei der Europäischen Union erstatten, wenn diese Zustände nicht umgehend behoben werden, drohte er. Die Fakultät der schönen Künste könnte sich gezwungen sehen, die zur Verfügung gestellten Kunstwerke zurückzufordern, warnte er.

„Der Zustand, in dem sich das Museum befindet, ist ein Attentat auf die Kultur und eine Schande“, wetterte er. „Mehr als einem Museum gleicht diese alte Kirche einer Rumpelkammer. Einige Bilder hängen noch an den Wänden. Andere stehen oder liegen auf dem Boden, umgeben von Kisten und allerlei Gerümpel, ja sogar die Weihnachtsdekoration der Stadt ist dort gelagert“. Der Zustand der Räumlichkeiten verletze eindeutig das mit der Fakultät 1990 geschlossene Abkommen, argumentiert er weiter. Die Gemeinde könnte daher aufgefordert werden, die 79 überlassenen Kunstwerke – 25 Bilder, 10 Skulpturen, 13 Zeichnungen, 26 Stiche und drei Fotografien – zurückzugeben.

Inzwischen hat sich der Stadtverordnete für Kultur bei der Gemeinde Garachico zu diesen Vorwürfen geäußert und eingeräumt, dass das Museum für moderne Kunst bereits seit zwei Jahren geschlossen ist – wegen Mangels an Personal und interessiertem Publikum. Die ungünstige Lage des Klosters, etwas abseits vom Stadtzentrum sei sicherlich einer der Gründe für das geringe Interesse. Auch seien die Jahre nicht spurlos an den Ausstellungsstücken vorübergegangen, einige müssten dringend überholt werden.

Luis Miguel Pérez Velázquez hat im Namen der Gemeinde Garachico zugesagt, den Zustand des Klosters Santo Domingo zu verbessern und das Museum für moderne Kunst noch vor Ende dieses Jahres wieder für das Publikum zu öffnen. Zurzeit verhandelt die Stadt mit dem Cabildo von Teneriffa, das eine neue Beleuchtung für die Säle des Museums finanzieren soll.

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