Neues Ermittlungsverfahren gegen Ex-König Juan Carlos

Archivbild des emeritierten Königs Juan Carlos I Foto: EFE

Archivbild des emeritierten Königs Juan Carlos I Foto: EFE

Es geht um den Verdacht der Steuerhinterziehung

Madrid – Die Polemik um dubiose Finanzgeschäfte des früheren Königs Juan Carlos I .nimmt kein Ende. Wie jetzt bekannt wurde, hat die spanische Justiz ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen den Ex-Monarchen eingeleitet. Dieses Mal geht es um Bankkonten, die Juan Carlos genutzt haben soll, ohne dass sie auf seinen Namen registriert waren. Über diesen Umweg könnte der ehemalige König zwischen 2016 und 2018 Gelder in Höhe von über 275.000 Euro genutzt haben, die ihm von dem mexikanischen Unternehmer Allen Sanginés-Krause gespendet bzw. zur Verfügung gestellt wurden.
Konkret soll der Alt-König private Ausgaben mit Kreditkarten bezahlt haben, die zu Konten gehörten, die nicht auf seinen Namen liefen. Allen Sanginés-Krause, Unternehmer und persönlicher Freund Juan Carlos‘, soll ihm dort Gelder zur Verfügung gestellt haben, die der Ex-Monarch dem spanischen Fiskus verheimlichte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gebe es klare Anzeichen dafür, dass der Alt-König Steuern hinterzogen haben könnte, nachdem er bereits abgedankt hatte.
Demnach wird jetzt untersucht, ob der Ex-Monarch Gelder von seinem mexikanischen Freund erhielt, die er nicht als Spende deklariert hat. Wenn es sich nämlich um eine Spende gehandelt hat, dann hätte er den Betrag maximal 30 Tage nach Erhalt dem Fiskus melden müssen. In dem Fall würde es sich um Steuerbetrug im Hinblick auf Spendeneinnahmen handeln. Sollte es sich bei den Geldern jedoch nicht um eine Spende im eigentlichen Sinne handeln, dann würde es um Betrug im Zusammenhang mit der Einkommensteuererklärung gehen.
Laut Medienberichten wur­de in dem Ermittlungsverfahren bereits vor einigen Wochen der Oberleutnant der spanischen Luftwaffe, Nicolás Murga Mendoza, befragt, ein enger Vertrauter Juan Carlos‘, auf dessen Namen die dubiosen Konten gelaufen sein könnten. Ebenso musste der mutmaßliche mexikanische Geldgeber in der Angelegenheit Rechenschaft ablegen. Über nähere Einzelheiten hält sich die Staatsanwaltschaft jedoch noch bedeckt.
Allerdings stehen laut Medienberichten inzwischen auch andere hochranginge Familienangehörige des Königshauses – darunter Ex-Königin Sofía – im Verdacht, ebenfalls von den Geldern Gebrauch gemacht zu haben.
Angesichts der nicht abreißenden Vorwürfe war Alt-König Juan Carlos I. Anfang August ins Exil in die Vereinigten Arabischen Emirate gegangen.

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