Ein kritisches Werk im Skulpturenpark San Isidro
Teneriffa – Die Weltpolitik und -Wirtschaft wird zurzeit von mehr als einem halben Dutzend egomanischen Staatenlenkern rund um den Globus destabilisiert. Angeführt wird diese besorgniserregende Konstellation von einem Land mit Weltmachtanspruch, in dessen Staatswappen und Dollarnote sich eine Pyramide mit dem allsehenden Auge befindet.
Der Bildhauer Gernot Huber hat dieses Phänomen in seinem 90. Lebensjahr mit den Mitteln der Kunst dargestellt: Eine Pyramide aus 50 Stahlspiegeln befindet sich im Zustand der Auflösung. In ihrem Inneren entdeckt man das „magische Auge im Strahlendreieck“ der Freimaurer, das sich in den Wind dreht. Dieses annähernd zwei Meter hohe Werk mit dem Titel „Make America great again, la pirámide en disolución“ schuf Huber im Skulpturenpark San Isidro in Erinnerung an den Wahnsinn des Zweiten Weltkriegs dessen Ende er als 15-Jähriger mit der Waffe in der Hand erleben musste. Gernot Huber meint: „Zu diesem Krieg hatte eine ähnliche Gruppe von Politegomanen geführt, wie wir sie heute wieder erleben.“
In dem von Gernot Huber gegründeten Park befinden sich etliche Skulpturen mit politischem Hintergrund. Er fördert mit seiner 1990 gegründeten Stiftung begabte Nachwuchsbildhauer nach seinem Credo: „Kunst ist die Umsetzung einer kreativen Idee mit handwerklichen Mitteln“. Nach diesem Grundsatz erhalten laufend Bildhauer aus aller Welt Gelegenheit, im Skulpturenpark San Isidro ihre Ideen in die Wirklichkeit zu versetzen. Im Augenblick arbeitet ein japanischer Künstler an der Skulptur einer auf drei Meter vergrößerten No-Theatermaske.
Öffnungszeiten
Bis April öffnet der Skulpturenpark in San Isidro am zweiten Sonntag jedes Monats von 14.00 bis 17.00 Uhr für Besucher, sowie für Gruppen nach telefonischer Verabredung.
Es wird von Erwachsenen um eine Spende ab 10 Euro gebeten.
Calle Gernot Huber 33, San Isidro, Tel. 922 77 23 31 od. 618 506 326,
gernothuber@web.de
Anfahrtsplan unter:
www.gernot-huber-stiftung.de