Katalanische Unternehmer befürchten Imageschäden für Barcelona
Barcelona – Die Unternehmer haben genug von den gewalttätigen Demonstrationen, welche sich in den Straßen der katalanischen Städte und insbesondere in Barcelona wegen der Haftstrafe des Rappers Pablo Hasél abspielen. Sie sind schon seit Monaten unzufrieden mit der Untätigkeit der katalanischen Regierung, und nun, angesichts der Ausschreitungen, wollen rund Hundert Organisationen unter der Führung des Unternehmerverbandes Foment del Treball gemeinsam für eine entschlossene Antwort auf die gewaltsamen Proteste eintreten.
In ihrem Manifest fordern die Verbände, dass die katalanischen Stadtverwaltungen und die Regionalregierung von ihrer demokratischen Autorität und Verantwortung „ohne Komplexe“ Gebrauch machen sollen, weil die Proteste das Ansehen Kataloniens und Barcelonas auf nie dagewesene Tiefststände absenken. Die Unternehmer sprechen sich für die uneingeschränkte Ausübung des Demonstrations- und Versammlungsrechts aus, doch müsse dies auf zivilisierte und friedliche Weise geschehen. Kein Anliegen rechtfertige gewalttätige Handlungen. Sie fordern, dass die Politik die gewaltsamen Proteste klar und ohne Umschweife verurteilt und erklären ihre Unterstützung für die Sicherheitskräfte.
Darüber hinaus fordert die Unternehmerschaft die politischen Parteien auf, ohne weitere Verzögerungen eine neue Regionalregierung zu bilden, die stabil und aktiv ist, und deren oberste Priorität die Ankurbelung der Wirtschaft darstellt. Dies sei nicht der Augenblick für politische Streitereien. Außerdem fordern die katalanischen Unternehmer einen 50 Milliarden Euro schweren Plan von Direkthilfen für die Unternehmen und Selbstständigen in ganz Spanien, die durch die Corona-Krise geschädigt wurden und werden.