Ein Austausch über aktuelle Themen
Anfang Mai hatte Präsident Mariano Rajoy den „Rat der Unternehmer für mehr Wettbewerbsfähigkeit“ (Consejo Empresarial para la Competitividad, CEC) zu Gast.
Madrid – Der Präsident bedankte sich bei den Unternehmern für die Unterstützung, die ihm in den vergangenen zwei Jahren zuteil wurde.
Er bat um eine gemeinsame Analyse der Lage und um eine Bestätigung der wirtschaftlichen Erholung, nachdem die EU eine solche zwar bejaht, die gleichzeitige Schaffung von Arbeitsplätzen jedoch verneint hatte. Doch trotz seines nach außen getragenen Optimismus gestand Rajoy gegenüber den Unternehmern ein: „Es gibt noch viel zu tun.“ Er werde nicht nachlassen und hoffe darauf, dass auch die Firmen ihre Anstrengungen fortführen würden, so der Präsident.
Auch zu der Katalonien-Frage äußerte sich Rajoy gegenüber den Unternehmern, von denen mehr als einer aus der nach Unabhängigkeit strebenden autonomen Region stammt. Er lehnte zum wiederholten Mal eine Volksbefragung und eine die Abspaltung ermöglichende Verfassungsänderung strikt ab, auch wenn er Gesprächsbereitschaft signalisierte. Allerdings habe ihn Katalonien-Präsident Artur Mas seit der Ankündigung des Referendums um kein offizielles Treffen gebeten.
Erneut sprach sich Rajoy für ein Vorantreiben der Integration Europas aus. So wolle er sich insbesondere für die Bankenunion und einen gemeinsamen Energiemarkt starkmachen.
Hinsichtlich der bevorstehenden Europawahl hob Rajoy die vorherrschende Stellung der beiden großen Parteien und deren derzeitigen Gleichstand hervor, während es die kleinen Parteien schwer hätten, ihre Position auszubauen. So mancher der Anwesenden schloss aus den Worten Rajoys, der offen das Zweiparteiensystem verteidigte, die Bereitschaft zur engeren Zusammenarbeit, wenn nicht sogar zum Bündnis, wie schon von einigen Politikern gefordert.
CEC- und Telefónica-Präsident César Alierta wiederum sagte Mariano Rajoy die volle Unterstützung der großen Unternehmen zu und bestätigte dem Präsidenten die ersten Anzeichen der wirtschaftlichen Erholung. Darüber hinaus prognostizierte er für dieses Jahr ein Wachstum von 1,3% des Bruttoinlandsproduktes (0,1% mehr als die Regierung) und für das kommende Jahr sogar von 2%. Neben einer Zunahme des Binnenkonsums geht der Rat von einer Verbesserung der Finanzierung aus. Die Regierung forderte César Alierta zur Weiterführung der Reformen und zur verstärkten Unterstützung der Industrie auf. Von der Steuerreform erhoffen sich die Unternehmer eine Senkung der Gesellschaftssteuer und der Sozialversicherungsbeiträge sowie die Ausarbeitung eines vereinfachten und transparenten Abgabensystems.
Der „Rat der Unternehmer für mehr Wettbewerbsfähigkeit“ (Consejo Empresarial para la Competitividad, CEC) wurde Anfang 2011 von den 17 größten Unternehmen des Landes gegründet.
Dabei handelt es sich um eine Art Denkfabrik mit dem Ziel, Ideen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und des Wachstums der spanischen Wirtschaft beizusteuern und deren Ansehen und Vertrauenswürdigkeit im Ausland zu stärken. Obwohl der überwiegende Teil der spanischen Wirtschaft aus kleinen und mittleren Unternehmen besteht, sind diese nicht im Rat vertreten.
Bei der Gründung setzte sich der Rat aus Telefónica, El Corte Inglés, Mango, El Grupo Barceló, Banco Santander, Repsol, Acciona, La Caixa, BBVA, Inditex, Grupo Planeta, Mapfre, ACS, Ferrovial, Havas Media Group, Mercadona und Iberdrola zusammen.
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