Zum Jahreswechsel ist es üblich Bilanz zu ziehen und Rechenschaftsberichte zu veröffentlichen. So haben jetzt die beiden wichtigsten Hilfsorganisationen der Kanarischen Inseln – die Caritas und das Rote Kreuz – ihre Bewertung für das eben vergangene Jahr vorgelegt.
„Eine Frau, die Kinder versorgen muss und einen schlechtbezahlten Arbeitsplatz hat, ist das neue Profil der Armut auf den Kanaren. Immer häufiger findet eine Person zwar eine Arbeitsstelle, aber sie verdient nicht genug, um die einfachsten Bedürfnisse ihrer Familie zu bestreiten“, heißt es unter anderem in dem Bericht der Caritas.
Der Aufschwung der spanischen Wirtschaft im vergangenen Jahr habe längst nicht die gesamte Bevölkerung erreicht. Vor allem nicht die sozial ausgegrenzten Familien auf den Kanaren, bei denen die Armut schon chronisch sei, erklärte der Direktor der Caritas der Kanaren, Gonzalo Marrero, der kürzlich ein Abkommen mit der Stiftung „Acuorum“ unterzeichnet hat. Obwohl sich die Zahl der Hilfesuchenden in der Provinz Las Palmas gegenüber dem Jahr 2015 um etwa tausend verringert habe, sei ihre Zahl und die Summe der geleisteten Hilfe noch immer sehr hoch. „Rund 10.500 Familien leben unterhalb der Armutsgrenze was etwa 35.500 Personen entspricht, die bis Ende Oktober – soweit liegen bereits die Zahlen vor – unterstützt wurden“. Der Rückgang der Zahl der Hilfesuchenden sei jedoch kein Indiz für die Verbesserung der Situation, erklärte Marrero. Der eine oder andere hat inzwischen eine Anstellung gefunden und versucht, mit diesem Einkommen seine Familie zu versorgen. Doch schließlich muss er wieder um Hilfe bitten, um Lebensmittel, die Miete und sonstige Rechnungen zu bezahlen. „Das bedeutet, auch wenn viele Menschen eine Arbeitsstelle haben, bleiben sie arm“, erklärte Marrero wörtlich.
„Diese neue Form der Armut, welche durch die Wirtschaftskrise entstanden ist, betrifft vor allem junge Familien, die eine Hypothek bezahlen mussten. Als sie ihren Arbeitsplatz verloren, hatten sie keine Einkünfte mehr und erhielten auch keine Unterstützung. Viele von ihnen sind alleinerziehend, teilweise mit mehreren Kindern. In der Mehrzahl sind es Frauen, die bei uns um Hilfe ersuchen“, so Gonzalo Marrero.
Gerardo Mesa, der Präsident des Roten Kreuzes der kanarischen Region bestätigte diesen Bericht der Caritas. Er fügte hinzu, dass es sich bei den Personen, die von seiner Organisation betreut und unterstützt werden, häufig um Menschen handelt, die einer schlecht bezahlten Arbeit nachgehen. Er kritisierte scharf die Unternehmen, die ihre Angestellten ausbeuten, um Kosten zu senken, und ihnen miserable Löhne zahlen.
Dank der Spenden unserer Leser konnten wir zu den Festtagen wieder die Ausgabestellen unterstützen, welche bedürftige Familien mit Lebens- mitteln versorgen. Mehrere Dankschreiben sind bei uns eingegangen. Stellvertretend ein Brief der Caritas von Los Realejos:
„Hiermit danken wir, die Freiwilligen der Cáritas La Concepción, Ihnen erneut für die finanzielle Unterstützung der Allerbedürftigsten. Dank Ihres Beitrages haben wir ein Vorhaben verwirklichen können: Nämlich allen 89 Familien, die wir zurzeit unterstützen, besondere Weihnachtstüten zusammenzustellen.
Wir nutzen die Gelegenheit, um Ihnen ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen und ein Neues Jahr voller Hoffnung.
Los Realejos, 22.12.2016
Salvador Pérez Morales
Koordinator der Cáritas Interparroquial Realejo Bajo“
Für die Spenden, die über die Feiertage bei uns eingegangen sind, und die von Anna Peter, Hans-Dieter Manteuffel, Gerhard Klehr, Heinz-Jürgen Rayen, Hermann Schaedle, Nora und Norbert kamen sowie von Dr. Helmut Kreil und Frau Kubitscheck, die bei der Katholischen Gemeinde einen Vortrag hielten und von zwei Spendern, die anonym bleiben wollen, möchten wir uns ganz, ganz herzlich bedanken. Dank auch an Herrn Kummert, der die Tagesstätte für behinderte Kinder CREVO mit einer Spende unterstützt hat.
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