Europa öffnet seine Grenzen für fünfzehn Staaten
Brüssel – Nach der teilweise monatelangen Ausgangssperre hat sich die Situation der Pandemie in Europa weitgehend gebessert. Seit 1. Juli sind die europäischen Grenzen wieder geöffnet, und 15 Länder stehen auf der Liste sicherer Reiseziele. Nach der Meinung von Experten besteht nun kein Grund mehr, das Reisen weiter aufzuschieben. Allerdings weisen sie darauf hin, dass die allgemein bekannten Sicherheitsvorkehrungen wie das Tragen von Masken, sozialer Abstand oder häufiges Händewaschen unbedingt eingehalten werden sollten, Menschenansammlungen unbedingt vermieden werden müssen.
Seit 1995 garantiert das sogenannte Schengen-Abkommen 26 europäischen Staaten grenzfreies Reisen. Die Bürger weiterer 67 Länder dürfen die EU ohne Visum besuchen. Aufgrund der unterschiedlichen epidemiologischen Situationen vieler Länder, wurde die Liste in diesen Tagen auf 15 Nationen reduziert.
„Ist die epidemiologische Situation in den Herkunftsländern der Besucher gleich oder besser als in Spanien, steht deren Einreise nichts im Weg“, so Jesús Molina, Sprecher der spanischen Gesellschaft für Präventivmedizin. Wichtig scheint in dieser Hinsicht auch nicht die Zahl neuer Krankheitsfälle zu sein, sondern dass diese Personen schnellstens lokalisiert und isoliert werden können.
In einer Sache sind sich alle Sachverständigen einig: Ein „Null Risiko“ gibt es nicht. Wer in diesen Monaten reisen will, sollte sich vorab nicht nur über die Zahl von Infektionen am Urlaubsort informieren. Nicht weniger wichtig ist es, in Erfahrung zu bringen, welche Rückreisemöglichkeiten bestehen, wenn das bereiste Land aus epidemiologischen Gründen seine Grenzen schließen sollte.
Auch die Situation der Krankenversorgung im Urlaubsland und der Versicherungsschutz der privaten Krankenkasse sollte vor der Reise geklärt werden. Die Urlaubsländer müssen auf die Anreise von Besuchern vorbereitet sein. Die Verwaltungen sollten beispielsweise die Möglichkeit haben, jeden Urlauber schnellstens zu lokalisieren, falls eine Infizierung befürchtet wird.
Experten weisen jedoch auf ein weitaus schwerwiegenderes Risiko hin: die Saisonarbeiter, die meistens in großer Zahl und unter prekären hygienischen Bedingungen zusammenleben. Ihr Ansteckungsrisiko ist groß, meistens sind es Menschen ohne Arbeitsverträge, die sämtlichen Kontrollen entgehen. Ein Problem, das sich in den letzten Wochen in den Regionen von Huelva, Murcia und Lleida bei der Obsternte gezeigt hat.
Auch wenn ein Restrisiko besteht, sind die Experten einig: Dem Sommerurlaub steht nichts im Weg, wenn die vorgeschriebenen hygienischen und sozialen Regeln beachtet werden.