Der Altar der „Virgen de Los Remedios“ ist das größte Rokoko-Retabel der Kanarischen Inseln
Teneriffa – Die Restaurierung des Altarretabels, von dem die Heilige Jungfrau de Los Remedios in der Kathedrale von La Laguna umrahmt wird, ist erfolgreich abgeschlossen worden. Die Virgen de Los Remedios ist die Schutzheilige der Kirchengemeinde der Kathedrale sowie auch der gesamten Diözese und Teneriffas.
Bei dem Altaraufsatz handelt es sich um einen wahren Kunstschatz aus dem Rokoko. Er wurde im Jahr 1715 durch Antonio Francisco de Orta, einen Handwerksmeister aus dem nahe gelegenen Tejina, geschaffen. Die sieben darin enthaltenen Bildtafeln werden Hendrik van Balen zugeschrieben, dem Lehrmeister Antoon van Dycks.
Bei der Präsentation des restaurierten Barock-Retabels, das der Öffentlichkeit nun wieder zugänglich ist, waren der Bischof der Diözese Teneriffa, Don Bernardo Álvarez, der Dekan der Kathedrale Santa Iglesia Catedral de Nuestra Señora de los Remedios, Juan Pedro Rivero, Cabildo-Präsident Pedro Martín, der Bürgermeister von La Laguna, Luis Yeray Gutiérrez, und das Restaurationsteam unter der Leitung der Restauratorin Candelaria García Díaz zugegen.
Letztere gewährte in ihrer Rede Einblicke in die Arbeit an dem historischen Altaraufsatz, dessen tragende Struktur aus Tea und dessen Schnitzereien in Zedernholz gefertigt wurden. Das Retabel sei in erheblich schlechterem Zustand gewesen, als es zunächst den Anschein hatte, berichtet García Díaz. Wiederholter Ab- und Aufbau sowie eine Größenanpassung beim Umzug in die Kathedrale sowie Restaurierungsarbeiten an dem Kirchenbau hätten erheblich zu den Beschädigungen beigetragen. Von Anfang an seien immer wieder Träger und Streben mit Holz von minderer Qualität repariert worden, die nun durch Feuchtigkeit und Insektenbefall stark beschädigt gewesen seien.
Leisten, Gesimse und die Arme von Engeln seien abgefallen, Säulen ramponiert worden. Abgebrochene Stücke habe man einfach irgendwie unter dem Retabel abgelegt, zwischen Elektrokabeln und Schmutz. Ein Großteil der Schäden an dem 300-jährigen Altaraufsatz sei nicht durch Alterung, Schädlingsbefall oder Feuchtigkeit, sondern durch menschliche Eingriffe verursacht worden.
Für die Wiederherstellung mussten die fehlenden Teile zunächst geordnet und wieder angebracht werden. Einige Elemente waren sogar an anderen Stellen angebracht worden, als vom Erbauer ursprünglich vorgesehen, und mussten wieder in die richtige Position gebracht werden.
Die Bildtafeln, welche schon im Jahr 1973 restauriert worden waren, benötigten dagegen nur eine Oberflächenreinigung und konnten während des Zeitraums, den die Restaurierung des Altaraufsatzes in Anspruch nahm, ausgestellt werden.