Die seit dem Ausbruch von Corona stark gestiegene Spaziergängerzahl bereitet Tacorontes Bürgermeister Sorge
Teneriffa – Der Rundwanderweg der „guardianes centenarios“ war bis vor dem Lockdown im März letzten Jahres zwar kein Geheimnis, aber doch längst nicht so hoch frequentiert wie neuerdings. Die Tatsache, dass viele Menschen im Zuge der Corona-Beschränkungen das Wandern in der Natur für sich entdeckt haben, macht sich besonders an den Wochenenden in diesem besonderen Waldgebiet in Tacoronte (Agua García) bemerkbar.
Innerhalb des Schutzgebiets von Las Lagunetas liegt der „Wald der hundertjährigen Wächter“. Dabei handelt es sich um einen immergrünen Lorbeerwald, und die „Wächter“ sind viñátigos (Persea indica), wahre Relikte der Natur, die in diesem Gebiet überlebt haben.
Ein Rundwanderweg führt durch den Wald, vorbei an den „Cuevas de Toledo“, kleinen Höhlen, die seinerzeit durch den Abbau von Trachyt entstanden, und bis zu einem Rastplatz mit Tischen und Bänken.
Ende Januar machte der Wanderverein Club Montañeros de Nivaria darauf aufmerksam, dass die große Besucherzahl, vor allem an Wochenenden, den Wald gefährdet. Die Zufahrt wird mit Fahrzeugen verstopft, die an den Straßenrändern parken, teilweise fahren Geländemotorräder und Quads über nur für Fußgänger zugelassene Wege und hinterlassen nicht nur ihre Spuren, sondern stören auch die Stille dieses wunderbaren Ortes, monierte der Verein.
Dazu äußerte sich wenig später auch Tacorontes Bürgermeister José Daniel Díaz. Er mache sich Sorgen um den Erhalt des Lorbeerwaldes, erklärte er. Die Besucherzahl habe sich seit dem Ende des Lockdowns mindestens versechsfacht, wenn nicht versiebenfacht, erklärte er. Und nicht alle Wanderer verhielten sich der Natur gegenüber respektvoll, gab er zu bedenken. Die Stadtverwaltung bemühe sich zwar um Kontrollen an den Zufahrten, doch auch die Inselverwaltung sei gefordert, um die Überwachung in diesem Gebiet zu verstärken, sagte er. Durch eine strengere Überwachung müsse verhindert werden, dass Biker und Motorradfahrer in für sie gesperrte Wege eindringen.
Vom Cabildo aus hieß es allerdings, dass die Kontrolle der menschlichen Aktivität bzw. menschlichen Fehlverhaltens in diesem Gebiet Sache der Gemeinde sei.