Trinkverbot soll in Kürze aufgehoben werden


© Moisés Pérez

Die betroffenen Bürger demonstrierten vor dem Aqualia-Gebäude gegen den unzumutbaren Zustand

Läuft alles nach Plan, sollte dieser Tage endlich das seit Ende Februar in Puerto de la Cruz’ Stadtteilen Las Dehesas, La Vera, Las Águilas, San Antonio-Esquilón, Las Arenas, San Fernando und Taoro-Malpaís geltende Leitungswasser-Konsumverbot vom Gesundheitsamt aufgehoben werden können.

Das Wasserversorgungsunternehmen Aqualia kündigte am 27. März an, mit der Installation der Trübungsmessgeräte in den Ausgängen der Wasserbecken von Mar Dulce und La Montaña zu beginnen. Sind diese Geräte einmal in Betrieb, kontrollieren sie pausenlos die Qualität des Wassers und schlagen bei Überschreitung des Grenzwertes sofort Alarm, woraufhin Chlor zugeführt wird.

Dauerhaft und endgültig gelöst wird das Problem jedoch erst bei Inbetriebnahme der fünf Wasserfilter in den Eingängen zum Wasserbecken von La Montaña, mit deren Installation ebenfalls am 27. März begonnen wurde. Aqualia hat erst einmal die Kosten von 480.000 Euro übernommen und rechnet mit einer Inbetriebnahme in vier Monaten.

Als Letztes steht die Reparatur des Wasserreservoirs von La Vera an, dessen Dach 2012 einstürzte und indirekt als Ursache für die Wasserprobleme von Puerto de la Cruz gilt. Denn damals musste die Wasserversorgung der betroffenen sieben Stadtteile auf die beiden anderen kleineren Becken umverlegt werden. Lope Afonso, zuständiger Stadtrat von Puerto de la Cruz, erklärte, die Becken seien schlichtweg überfordert. Die Abnahme sei dermaßen groß, dass das Wasser nicht die nötigen zwei Tage in den Becken ruhen und die Feststoffe zur chemischen Behandlung auf den Boden absinken könnten. Die Gemeinde und Aqualia streiten sich weiterhin, wer die Kosten für die Reparatur des Hauptbeckens von La Vera übernehmen soll. Das Cabildo hat jedoch zugesichert, bei Kostenübernahme seitens der Stadtverwaltung eine Finanzspritze zu leisten. Aqualia jedenfalls soll schon an einem Projekt arbeiten und von einer einjährigen Bauzeit ausgehen.

Den betroffenen Bürgern ist nach vier verhängten Trinkverboten innerhalb von zwei Jahren, wobei bei Redaktionsschluss das jüngste bereits über einen Monat andauerte, der Kragen geplatzt. Die Betroffenenplattform bereitet eine Sammelklage gegen Aqualia vor und will erwirken, dass das Unternehmen den betroffenen Bürgern die Wasserrechnung während der Dauer der Konsumverbote erstattet. Die Verbraucherschutzorganisation Facua verlangt gar, Aqualia die Konzession zu entziehen und eine hohe Geldbuße zu verhängen. Doch auch gegen die Stadtverwaltung haben die Betroffenen schwere Vorwürfe erhoben und werfen ihr Nachlässigkeit und Desinteresse vor.

Am 27. und am 29. März protestierten die Bürger vor dem Aqualia-Gebäude und dem Rathaus und verlangten „Ein Wasser mit Qualität“ (Foto).[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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