Wander- und Bergsteigerverband drängt auf Öffnung der Teide-Schutzhütte

Die Schutzhütte Refugio de Altavista (Archivfoto) liegt auf 3.270 Metern Höhe auf dem Weg zum Pico del Teide. Foto: Moisés Pérez

Die Schutzhütte Refugio de Altavista (Archivfoto) liegt auf 3.270 Metern Höhe auf dem Weg zum Pico del Teide. Foto: Moisés Pérez

Der FIMT hält den Unterschlupf für die Sicherheit von Sportlern und Wanderern für unerlässlich

Teneriffa – Der Wander- und Bergsteigerverband der Insel (Federación Insular de Montañismo de Tenerife, FIMT) hat sich in einem offenen Brief an die Inselverwaltung gewandt und die Wiedereröffnung der Schutzhütte am Teide gefordert.
Die Schutzhütte – Refugio de Altavista – ist seit dem 1. November 2020 geschlossen, zum einen, weil per Ausschreibungsverfahren ein neuer Betreiber gefunden werden muss, zum anderen wegen der von der Corona-Pandemie ausgelösten Tourismuskrise.
Der Verband bringt in seinem Brief die große Sorge seiner Mitglieder um die Zukunft der geschlossenen Schutzhütte zum Ausdruck. Die Unterkunft, die sich auf 3.270 Metern Höhe befindet, diene Sportlern und Wanderern bei schlechter Wetterlage oder in anderen Notfällen als Unterschlupf und sei demnach wichtig für die Sicherheit all derjenigen, die den wunderbaren Teide besteigen – vom erfahrenen Alpinisten bis zum Touristen ohne Wanderausrüstung. Der Verband erinnert in diesem Zusammenhang an die vielen Leben, die im Laufe der Jahrzehnte gerettet werden konnten, weil es diese Einrichtung gab.
Der Wander- und Bergsteigerverband von Teneriffa hat rund 7.000 Mitglieder; zusammen mit den Verbandsmitgliedern der übrigen Inseln, die gemeinsam den kanarischen Wander- und Bergsteigerverband bilden, sind es über 18.000 Mitglieder.
Der FIMT weist in seinem Brief darauf hin, dass nicht nur kanarische Wanderer und Bergsteiger den Teide besuchen, sondern auch Mitglieder anderer spanischer und internationaler Vereine, die nach Teneriffa reisen, um den höchsten Gipfel Spaniens zu besteigen. Aus diesem Grund sei eine schnellstmögliche Wiedereröffnung der Schutzhütte, mit einem Corona-Hygienekonzept, erforderlich.
Der Verband erinnert daran, dass die Schutzhütte am Teide zu den ältesten Einrichtungen dieser Art in Spanien zählt, was ein Beweis für ihre Bedeutung ist. In anderen Nationalparks, begründet der FIMT seine Forderung, seien die Schutzhütten mit einem angepassten Hygienekonzept bereits wieder geöffnet, zum Beispiel in Ordesa, Sierra Nevada und Picos de Europa.

Über hundertjährige Geschichte
Refugio de Altavista ist auf einer Höhe von 3.270 Metern unter allen Schutz- und Berghütten in spanischen National­parks die höchstgelegene. Ihre Geschichte begann im Jahr 1856, als der schottische Astronom Charles Piazzi Smyth sich einen ersten Unterschlupf an diesem Ort baute. 1892 wurde diese erste Hütte von dem in La Orotava lebenden Briten George Graham Toler vergrößert, um den Tourismus auf Teneriffa zu fördern; er wurde somit zum tatsächlichen Gründer des Refugio. In den folgenden Jahrzehnten nutzten Hunderte Reisende, Naturforscher und Bergsteiger aus ganz Europa die Unterkunft auf dem Vulkan. 1927 überschrieb George Graham Toler die Berghütte der Stadt La Orotava, die sie wiederum einige Jahre später dem Cabildo überschrieb.
Im Laufe ihrer Geschichte erfuhr die Schutzhütte zahlreiche Verbesserungen und Umbaumaßnahmen, die letzte im Jahr 2007. Heute bietet die Unterkunft 54 Übernachtungsplätze in drei Räumen, Toiletten, Küche, Vorratsraum und Krankenzimmer.

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