Wer spricht denn da?

Teneriffas virtueller Reisebegleiter Goio feiert dritten Geburtstag

Teneriffa – „Hallo, ich bin Ihr virtueller Assistent und Reisebegleiter auf Teneriffa, und ich bin hier, um Ihnen zu helfen, Informationen über die Insel zu erhalten.“ Mit diesen Worten werden die Besucher der Insel begrüßt, wenn sie auf der Suche nach Informationen jeglicher Art über Teneriffa die Website webtenerife.com anklicken. Wer da spricht, ist Goio, der virtuelle Reisebegleiter, den das öffentliche Unternehmen zur Förderung des Tourismus „Turismo de Tenerife“ im Auftrag der Inselverwaltung vor drei Jahren ins Leben gerufen hat.

Seitdem der Chatbot 2019 seinen Dienst aufgenommen hat, konnte er sich stetig verbessern, denn die Funktionen, die Künstliche Intelligenz verwendet, um sich mit Menschen in natürlicher Sprache zu unterhalten, sei es nun schriftlich oder auch mündlich, wurden so programmiert, dass er ständig dazulernt und so nach und nach auch mehr Aufgaben übernehmen kann.

Bislang steht der virtuelle Assistent nur in spanischer und englischer Sprache zur Verfügung, allerdings, so wird seitens des Unternehmens versichert, wird bereits eifrig daran gearbeitet, den Konversationsagenten baldmöglichst um weitere Sprachen zu erweitern.

In den letzten drei Jahren hat Goio bereits etwa 1.100 Personen mit Informationen über die Insel versorgt und dabei über 150.000 Nachrichten versendet. Da die User nach jeder Nutzung des virtuellen Assistenten die Möglichkeit erhalten, umgehend ihr Feedback zu dem erhaltenen Service abzugeben, ist bekannt, dass etwa 80% sehr zufrieden mit der Hilfe von Goio waren. „Unser Ziel ist es, diese Bewertung weiter zu verbessern und Goio weltweit zu einem Aushängeschild in Sachen virtueller Reisebegleiter zu verwandeln“, erklärte diesbezüglich der Geschäftsführer von Turismo de Tenerife.

Der Chatbot ist bis dato mit Antworten auf alle möglichen vorstellbaren Fragen programmiert, bei denen es nicht nur um Informationen über Sehenswürdigkeiten oder andere touristisch bezogene Themen geht, Goio kann vielmehr auch Auskunft über die jeweils aktuellen Beschränkungen und Bedingungen im Zusammenhang mit Covid-19 geben. Bislang funktioniert er zwar nur im direkten Chat auf der Website, in absehbarer Zeit soll er jedoch auch über Assistenten wie Alexa oder Google Asistant kommunizieren bzw. Nachrichten auf WhatsApp versenden können. Bis dato können User Antworten über Facebook, Webchat, Telegram oder Skype erhalten. Programmiert ist er dabei derzeit auf etwa 3.000 inselbezogene Themen. In Kürze soll der Chatbot jedoch auch Restaurantempfehlungen aussprechen können, bei denen er auf die Daten von Plattformen wie Tripadvisor zurückgreifen wird.

„Die Digitalisierung ist einer unserer wichtigsten Stützpfeiler, auf den wir uns derzeit konzentrieren“, erklärte dazu Teneriffas Tourismusbeauftragter José Gregorio Marín Plata. „Wir befinden uns im Zeitalter der virtuellen Assistenten, in welchem Urlauber möglichst augenblicklich, schnell und unkompliziert Antworten auf ihre Fragen wollen. Über Turismo de Tenerife haben wir uns dieses Bedürfnises angenommen.“

An der Entwicklung von Goio wird derzeit noch weitergearbeitet, vieles gilt es noch zu verbessern und seinem stetigen Lernrhythmus anzupassen. Im Vergleich zu anderen virtuellen Assistenten im Bereich Tourismus schneidet Teneriffas Chatbot jedoch schon jetzt wirklich gut ab.

Beweis dafür ist auch die Tatsache, dass Goio im Rahmen der letzten Ausgabe der Reisemesse Fitur in Madrid den Preis für touristische Chatbots „The Chatbot Tourism Award 2021“ gewonnen hat. Die Jury hat dabei nicht nur seine Fähigkeit, auf direkte Fragen zu antworten, überzeugt, sondern auch die Tatsache, dass er dabei mitunter Scherze mit den Usern machen kann.