Zapatero soll aus Wahlkampagne herausgehalten werden


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Die Gerüchteküche um die politische Zukunft von Spaniens Regierungschefs brodelt

Die Gerüchteküche um die politische Zukunft von Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero gerät immer mehr ins Brodeln.

Madrid – Letztes Anzeichen dafür, dass die regierenden Sozialisten tatsächlich intensiv damit beschäftigt scheinen herauszuarbeiten, wie es mit ihrem langjährigen Chef weitergehen soll, war die Tatsache, dass das Wahlkomitee der Partei Anfang März überraschend eine wichtige Veranstaltung abgeblasen hat. Am 3. April sollte in der Stierkampfarena von Vistalegre (Madrid) in Anwesenheit von Rodríguez Zapatero als Starredner die Kampagne für die anstehenden Regional- und Gemeindewahlen eingeläutet werden. In einem Schreiben an die PSOE-Spitzenkandidaten der autonomen Regionen und Provinzen wurde die plötzliche Absage unter anderem mit einer „Neustrukturierung“ der gesamten Wahlkampagne begründet.

Die Veranstaltung war seit drei Monaten geplant und unabhängig davon, ob Regierungschef Zapatero letztendlich intensiv oder eher am Rande in die Wahlkampagne eingebunden sein wird, stellte sie aufgrund der Tatsache, dass sämtliche Spitzenkandidaten für die Regionalregierungen sowie zahlreiche Anwärter auf Bürgermeisterämter der Partei dazu geladen waren, weit mehr als nur eine reguläre Parteiversammlung dar. Umso größer die Überraschung und, angesichts fehlender Erklärungen seitens der Parteispitze, umso waghalsiger auch die Spekulationen um die möglichen Gründe für die Absage.

Allem Anschein nach wollen die Sozialisten die anstehende Wahlkampagne bewusst nicht auf nationaler Ebene betreiben, sondern auf die lokalen Gebiete und Territorialfragen konzentrieren. Nicht zuletzt soll so verhindert werden, dass das durch Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit erheblich angeschlagene Image des Regierungschefs die Chancen der lokalen Amtsanwärter der Sozialisten verringern könnte.

Die konservative Opposition will ihre Konkurrenten bei dem Versuch, von der vernichtenden politischen Lage auf nationaler Ebene abzulenken, allerdings nicht unterstützen. Im Gegenteil, Themen wie die Wirtschaftskrise und die hohe Arbeitslosigkeit sind für die Konservativen, die die Machtübernahme in Spanien schon wittern, ein gefundenes Fressen und somit auch fester Bestandteil der Wahlkampagne der Volkspartei (PP).

Hartnäckig hält sich in diesem Zusammenhang auch das Gerücht, dass José Luis Rodríguez Zapatero in Kürze bekanntgeben könnte, bei den nächsten Parlamentswahlen kein drittes Mal für die Sozialisten als Spitzenkandidat anzutreten. Gewissheit wird es jedoch wohl erst auf dem nächsten Parteitag geben, der mit großer Wahrscheinlichkeit am 26. März stattfindet. Der Regierungschef selbst hüllt sich diesbezüglich in Schweigen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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