Trotz des positiven Trends fiel das letzte Quartal 2017 ungünstig aus
Madrid – Nach der neuesten Umfrage des Nationalen Statistikinstituts zur aktiven Bevölkerung (EPA) wurden im vergangenen Jahr eine halbe Million neue Stellen geschaffen. Seit vier Jahren ist der Trend positiv. Zum Jahresabschluss belief sich die Zahl der Beschäftigten auf 18,9 Millionen – 2,6% mehr als 2016. Die Arbeitslosenquote sank auf 16,5%. Im Jahr 2014 erreichten die Zahlen ihren tiefsten Stand, danach ging es bergauf, und seitdem wurden zwei Millionen neue Stellen geschaffen. Allerdings trübte diese positive Statistik der schlechte Verlauf des letzten Quartals von 2017 ein wenig.
Anfang 2014 war es besonders schlecht um den spanischen Arbeitsmarkt bestellt, denn die während der Krise stetig abnehmende Zahl der Beschäftigten erreichte mit nur 16,95 Millionen ihren absoluten Tiefpunkt. Danach begann die langsame Erholung des Arbeitsmarktes, und in jedem Jahr konnte eine Wachstumsrate von mindestens 2,5% verbucht werden, sodass die Zahl der Beschäftigten bis Ende letzten Jahres auf 18,99 Millionen gestiegen war.
Doch vom Vorkrisenniveau ist Spanien noch weit entfernt. Noch müssen 1,75 Millionen Stellen geschaffen werden, um die Beschäftigtenzahl vom Rekordsommer 2007 zu erreichen. Die Arbeitslosenquote lag am Jahresende bei 16,5% und gehört weiterhin zu den höchsten in Europa. 3,7 Millionen Menschen sind in Spanien arbeitslos. Um die Krise hinter sich zu lassen, müssten mindestens 500.000 Stellen jährlich in den kommenden vier Jahren hinzukommen.
Ein weiterer der vom Statistikinstitut veröffentlichten Fakten zeigt, dass die schweren sozialen Folgen der Krise noch lange nicht überwunden sind. Dazu gehört die weiterhin hohe Zahl von Familien, deren sämtliche Mitglieder arbeitslos sind: 1,21 Millionen. Rund die Hälfte davon, 585.000 Familien, haben keinerlei Einkommen. Zwar sind die Zahlen zurückgegangen, doch ist die Lage für zu viele Familien immer noch katastrophal.
Hinzu kommt, dass der positive Trend der letzten vier Jahre sich im letzten Quartal 2017 verlangsamte, wie die Daten der Sozialversicherung bereits vermuten ließen. Seit 2013 war die Erholung nicht mehr derartig abgeflaut. Es gingen 50.900 Stellen verloren.
Im Herbst ist ein Rückgang der Arbeitsplätze auf einem saisonal bedingten Arbeitsmarkt wie dem spanischen an sich nicht ungewöhnlich, jedoch waren die Experten davon ausgegangen, dass etwa 25.000 Stellen, also weitaus weniger, wegfallen würden.
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