Spanien hat die illegale Immigration erfolgreich in den afrikanischen Herkunftsländern bekämpft
Madrid/Kanarische Inseln – Vor rund acht Jahren endete der Zustrom afrikanischer Flüchtlinge, die täglich zu Hunderten mit kleinen Booten an den kanarischen Küsten landeten – im Jahr 2006 erreichten 31.678 illegale Immigranten die Kanaren – scheinbar urplötzlich. Seit Ende 2009 waren es nur noch wenige, die jährlich per „Cayuco“ oder „Patera“ (größeres bzw. kleineres Flüchtlingsboot aus Holz) die Überfahrt wagten. Die Wirtschaftskrise spielte eine Rolle, doch vor allem ging die Strategie Spaniens auf, die illegale Einwanderung am Ursprung zu bekämpfen. Auf Nachfrage des Senators Jon Iñarritu (EH Bildu) wurde dieser Tage bekannt, dass sich die Kosten für das staatliche Vorgehen in den afrikanischen Herkunftsländern der Immigranten auf 168 Millionen Euro belaufen.
Anders als im Fall von Ceuta und Melilla, hohe Zäune zu ziehen oder wie derzeit im Mittelmeer die Boote auf offener See zu stoppen, hatte die Regierung von José Luis Rodríguez Zapatero entschieden, bei der Flüchtlingswelle auf die Kanaren die Immigrantenboote bereits beim Auslaufen mit Booten der Guardia Civil und in Zusammenarbeit mit den lokalen Sicherheitskräften abzufangen. Die Entwicklungshilfen wurden von der Kooperationsbereitschaft der dortigen Behörden abhängig gemacht.
Die Statistik über die Kosten erfasst dabei die beiden Länder, von denen die meisten Immigranten aus die Kanaren ansteuerten: Mauretanien und Senegal. Demnach erhielten diese beiden Staaten im Jahr 2005, also kurz vor der sogenannten Cayuco-Krise, weniger als 500.000 Euro an spanischer Entwicklungshilfe pro Land, ab 2009 dagegen zwischen 10 und 15 Millionen Euro bzw. zwischen fünf und 10 Millionen Euro im Jahr. Seit 2009 hat der spanische Staat insgesamt 108,45 Millionen Euro an Mauretanien überwiesen – 88,6 Millionen Euro für die Grenzkontrolle und 19,8 Millionen Euro an Entwicklungshilfe – sowie 59,7 Millionen Euro an Senegal – 34,9 Millionen Euro für Grenzkontrolle und 24,8 Millionen Euro an Entwicklungshilfe.
Im den Häfen von Nouadhibou (Mauretanien) und Dakar (Senegal) sind je zwei Patrouillenboote und in Mauretanien zusätzlich ein Rettungshubschrauber der Guardia Civil stationiert. Regelmäßig stoßen ein weiteres spanisches Hochseeschiff und ein Suchflugzeug dazu. Auch wurden die mauretanischen Partner mit vier neuen Booten ausgestattet und die Beamten ihrem Aufgabenfeld entsprechend ausgebildet. Insgesamt beschäftigen sich in Mauretanien 25 und im Senegal 15 Beamte ausschließlich mit der Bekämpfung der illegalen Auswanderung.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]