Handelskammer stellte neuestes Bulletin vor. Auch im kommenden Jahr sollen wieder mehr Stellen geschaffen werden.
Kanarische Inseln – Die Handelskammer von Santa Cruz de Tenerife hat unter der Schirmherrschaft der CaixaBank ihren Bericht zur wirtschaftlichen Lage im dritten Quartal präsentiert. Danach befindet sich die kanarische Wirtschaft weiterhin im Wachstum, wenn auch abgeschwächt. Die Experten mahnen zur Wachsamkeit.
Lola Pérez, Generaldirektorin der Handelskammer, erklärte, angesichts der „robusten“ und „spektakulären“ Entwicklung der Wirtschaft in den letzten Jahren sei es nur „logisch“, dass diese nun langsamer wachse. Es würden auch weiterhin neue Arbeitsplätze geschaffen, wenn auch in geringerem Maße, was sich in den Haushalten und deren Konsum widerspiegeln werde.
Das abgeschwächte Wachstum im Tourismus und in der Hotellerie würde erklären, warum die wirtschaftlichen Prognosen niedriger ausfallen. Trotzdem würde der Tourismussektor den Arbeitsmarkt vorantreiben, der im Vergleich zum Vorjahr um 3% gewachsen sei, und zwar trotz des Rückgangs bei den Urlauberzahlen.
Die Handelskammer hofft, dass bei einem Rückgang des Tourismus und der Beschäftigung das Bauwesen für Ausgleich sorgen wird. Die jetzige Aktivität im Bausektor läge zwar noch weit hinter der Aktivität vor der Krise zurück, doch sei die Entwicklung positiv.
Der Bericht der Sommermonate zeigt, dass der Archipel die Zahl der Arbeitsverträge von vor der Krise wiedererlangt hat. Die Beschäftigung und die aktive Bevölkerung hat Rekordzahlen erreicht.
Der Anstieg der aktiven Bevölkerung und die strukturelle Arbeitslosigkeit werden für die weiterhin hohe Arbeitslosenquote verantwortlich gemacht, auch wenn diese seit 2008 zum ersten Mal unter die 20-Prozent-Marke gesunken ist.
Die Zahl der Unternehmen ist sogar im Vergleich zu vor zehn Jahren gestiegen, auf 146.126, auch wenn die Unternehmen im Durchschnitt kleiner sind und es mehr Freiberufler gibt.
Juan Ramón Fuertes, Gebietsleiter von CaixaBank, hob hervor, dass sich die kanarischen Unternehmen in einer weit solideren Lage befänden, nachdem sie in den letzten acht Jahren ihre Schulden abgebaut hätten. Was ihnen wiederum die Möglichkeit verschafft habe, in Innovation zu investieren.
Handelskammerpräsident Santiago Sesé erklärte, dass Faktoren, die bislang die kanarische Wirtschaft angetrieben hätten, an Stärke verlieren würden. Andere Urlaubsziele würden sich erholen und die Unsicherheit über die Entwicklung der Wirtschaft auf globaler, nationaler und lokaler Ebene die Investitionsbereitschaft hemmen. Doch Sesé beruhigte auch: Die Kanarischen Inseln würden über die Mittel verfügen, dem zu widerstehen. Damit bezog sich Sesé auf das reformierte Autonomiestatut, den expansiven Haushaltsentwurf und, vor allem, das neue Autonome Finanzsystem der Kanaren REF. Diese Instrumente würden es erlauben, die wirtschaftliche Erholung zu sichern und ein blühendes Wachstum ermöglichen.
Sesé stellte jedoch auch Forderungen an die Politik zu einer weiteren Absicherung des Wirtschaftswachstums: Einen „entschiedeneren“ Einsatz für die Erziehung und die Bildung, die Vereinfachung administrativer Vorgänge und den Abbau der Bürokratie, den Kampf gegen die Schattenwirtschaft, die Erneuerung veralteter Infrastrukturen, den Umstieg auf Erdgas und auf Erneuerbare Energien und die Modernisierung des Handels zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]