365 Tage nach dem Unglück


© EFE

Ein Jahr nach der Spanair-Katastrophe von Madrid

Dass eine Kombination aus menschlichen und technischen Fehlern zu der Flugzeugkatas­trophe von Madrid am 20. August vor einem Jahr geführt hat, steht nunmehr fest.

Die mit der Untersuchung der Absturzursache beauftragte Kommission teilte im August mit, dass Bremsklappen und Vorflügel nicht ausgefahren waren, als die Maschine startete. Die Messgeräte an Bord hatten diesen Fehler zwar nicht angezeigt, aber dem Piloten hätte es bei der Routinekontrolle vor dem Abflug auffallen müssen.

Den Angehörigen der Opfer, die sich am 20. August in Las Palmas anlässlich des ersten Gedenktags der Katastrophe, bei der 154 Menschen – 79 davon Canarios – ums Leben kamen, zu einer Feier trafen, spendet diese Erklärung keinen Trost. Sie stehen auf dem Standpunkt, dass die Maschine nicht hätte starten dürfen und werfen der Airline vor, das Flugzeug trotz technischer Probleme nicht ausgetauscht zu haben. Spanair weist diese Vorwürfe weiterhin zurück.

Auch wenn die Untersuchungskommission jetzt Vorschläge zur Verbesserung der internationalen Flugsicherheit gemacht hat, leben die Betroffenen mit dem Eindruck, dass sich nichts geändert hat. Sie fragen sich, warum die Maschine nicht ausgetauscht wurde, obwohl festgestellt worden war, dass ein Relais defekt war. Dies sei zuvor schon zweimal passiert und die Maschinen blieben am Boden. Warum nur startete die MD-82 am 20. August 2008 trotzdem?

Die Maschine mit der Flugnummer JK 5022 war an jenem Unglückstag auf dem Weg von Madrid nach Gran Canaria kurz nach dem Start abgestürzt. Ursprünglich sollte die Maschine um 13.00 starten, doch der Start verzögerte sich aufgrund eines technischen Fehlers. Um 13.25 Uhr bekommt der Pilot die Starterlaubnis, rollt aber zurück in Parkposition. Spanair erwägt die Maschine zu ersetzen, wozu es dann aber nicht kommt. Um 14.23 Uhr wird eine neue Starterlaubnis erteilt. Die Maschine hebt ab, bricht aber unmittelbar danach seitlich aus, stürzt rechts von der Startbahn ins Gelände und brennt aus. Bei dem schwers­ten Flugzeugunglück in Spanien seit 25 Jahren kamen 154 Menschen ums Leben, nur 18 Passagiere überlebten.

Gedenkfeiern

Am ersten Jahrestag des Unglücks fanden in verschiedenen Gemeinden auf Gran Canaria und auch auf Teneriffa Gedenkmessen statt. Im Flughafenterminal T2 in Madrid wurde eine Messe im Gedenken an die Opfer des Flugs JK5022 gehalten und eine Gedenktafel enthüllt. Auch auf Gran Canaria erinnert nun eine Tafel an die Opfer der Katas­trophe. Um 14.24 Uhr wurde in allen Gemeinden, aus denen die Opfer stammten, an den Flughäfen von Madrid und Gran Canaria und in sämtlichen Spanair-Büros eine Schweigeminute gehalten.

Bei der Hauptgedenkfeier auf Gran Canaria ergriffen Angehörige der Opfer das Wort, lasen Gedichte vor und sprachen sich gegenseitig Trost zu. Mit 154 weißen Rosen gedachten sie der Opfer der Katastrophe.

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