46 Häuser brannten nieder und viele weitere sind vorerst unbewohnbar


© EFE

Die Regionalregierung beschloss Hilfen für Familien, die ihr Zuhause verloren haben oder Reparaturen durchführen müssen

Das Feuer, das vierzehn Tage lang auf La Gomera wütete, hat vielerorts ein Bild der Zerstörung hinterlassen. Besonders hart hat es den Ort Valle Gran Rey getroffen, wo rund 80 Häuser beschädigt wurden, 46 davon brannten bis auf die Grundmauern nieder.

In einer ersten Schadensbilanz werden außerdem weitere 39 Häuser und Gebäude (teils sind es Getreidespeicher oder Stallungen) aufgeführt, die erhebliche Reparturen benötigen und vorerst nicht benutzbar sind.

Die Familien, die infolge des Waldbrandes ihre Häuser verloren haben, können Unterstützung von der Regionalregierung erwarten. Der Regierungsrat beschloss in einer außerordentlichen Sitzung am 17. August verschiedene Hilfsleistungen für die Betroffenen. Familien, deren Haus unbewohnbar ist, wird für die Dauer von maximal zwei Jahren ein Mietzuschuss in Höhe von 350 Euro monatlich gewährt. Hinzu kommen einmalig 400 Euro für den Erwerb einer Grundausstattung im Falle der Familien, deren Haus samt Inhalt zerstört wurde. Das Einkommen der Antragsteller darf allerdings nicht über einem festgelegten Einkommensniveau liegen.

Die Hilfsleistungen für Reparaturen stark beschädigter bzw. komplett niedergebrannter Häuser reichen von 7.500 bis 30.000 Euro.

Beispielhafte Solidarität

Das Rathaus Valle Gran Rey hat gemeisam mit dem Cabildo von La Gomera verschiedene Stellen eingerichtet, bei denen Sachspenden für die Geschädigten gesammelt werden. In der Casa de la Cultura in Valle Gran Rey (Tel. 922 80 71 94) können Kleider, Haushaltswaren, Lebensmittel und andere Güter abgegeben werden. Ebenso werden in der Hauptstadt San Sebastián in der Avendia Quinto Centenario, Edificio Ancor (Tel. 922 87 00 04) Spenden entgegengenommen.

Die Freiwilligen, die sich um die Annahme, Sortierung und Verteilung der gespendeten Gegenstände kümmern, berichten von einer großen Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. „Es wurden von Matratzen für diejenigen, die alles verloren haben, bis hin zu Baustoffen für Reparaturen und den Wiederaufbau von Häusern abgegeben“, berichtet einer der Helfer in Valle Gran Rey. Die Solidarität sei beispielhaft. Die ausgelöste Spendenflut sei so enorm, dass nun beschlossen wurde, keine weiteren Spenden mehr anzunehmen, bis nicht eine Liste erstellt ist, in der die Dinge aufgeführt sind, die benötigt werden.

Keine „Jornadas Colombinas“ in diesem Jahr

Infolge des schlimmen Waldbrandes hat das Cabildo von La Gomera beschlossen, die für Anfang September vorgesehenen „Jornadas Colombinas“ abzusagen. Mit den Kolumbuswochen, die dieses Jahr zum 53. Mal stattgefunden hätten, wird auf La Gomera Jahr für Jahr an ein Ereignis erinnert, das für alle Zeiten die Weltgeschichte bestimmt hat: die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus. „Nach dem Waldbrand, von dem viele Einwohner durch den Verlust ihrer Häuser betroffen sind, hat das Cabildo beschlossen, die Fiestas abzusagen und die dafür vorgesehenen Mittel in die Schadensbehebung fließen zu lassen“, verkündete Cabildo-Präsident Curbelo.

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