Christian Jongeneel will von Teneriffa nach Gran Canaria schwimmen
Teneriffa – Der Schwimmer Christian Jongeneel (Málaga, 1974) will Ende Oktober das Meer zwischen Teneriffa und Gran Canaria durchqueren. Die Herausforderung wird dadurch erschwert, dass der ebenso leidenschaftliche wie solidarische Langstreckenschwimmer die 70 Kilometer lange Strecke ohne Neoprenanzug bewältigen will – eine zusätzliche Schwierigkeit, die er zu seinem Markenzeichen gemacht hat.
Christian Jongeneel ist ein Ausnahmesportler, der sich seit Jahren Ziele setzt, die für die meisten Sterblichen unerreichbar sind. Nach der zweimaligen Umrundung von Manhattan (rund 90 Kilometer) vor einem Jahr erscheinen andere sensationelle Leistungen dieses Extremschwimmers wie die Durchquerung der Meerenge von Gibraltar oder des Ärmelkanals geradezu harmlos.
Nach einer durch die Nähe zum Meer geprägte Kindheit in Málaga – sein Vater war passionierter Taucher und nahm ihn oft mit seinem Boot aufs Meer hinaus, brachte ihm das Tauchen bei – begann seine sportliche Karriere als Schwimmer. Nachdem er sich nach vielen Erfolgen vom Wettkampf verabschiedete, widmet er sich heute seinen beiden Leidenschaften: dem Schwimmen und der Unterstützung eines Hilfsprojektes in Indien. Seine immer neuen aufsehenerregenden Herausforderungen inszeniert er unter dem Motto „Brazadas Solidarias“ (solidarische Züge) als Fundraising-Aktionen für die Nichtstaatliche Organisation (NGO) in der Entwicklungshilfe „Fundación Vicente Ferrer“.
Auch Jongeneels Durchquerung des Atlantiks zwischen Teneriffa und Gran Canaria wird wieder einem solidarischen Zweck zugutekommen. Mit den Spenden, die über seine Website www.brazadassolidarias.com bzw. migranodearena.org eingehen, unterstützt Christian Jongeneel über die Stiftung Vicente Ferrer den Bau eines Heims für 25 Waisenkinder im indischen Anantapur.
Schöne aber schwierige Herausforderung
„Als ich für Wettkämpfe trainierte, verbrachten wir viel Zeit auf Teneriffa, und ich träumte immer davon, eines Tages von Teneriffa nach Gran Canaria zu schwimmen. Jetzt habe ich die Gelegenheit dank der Unterstützung der Stiftung Vicente Ferrer und des Tourismuspatronats der Costa del Sol sowie des Real Club Náutico de Tenerife“, erklärte der südspanische Schwimmer.
Nachdem er in Meeren und Ozeanen rund um den Globus geschwommen ist, hält er diese Herausforderung für eine der schönsten, aber auch schwierigsten, denen er sich je gestellt hat. Nicht nur die Distanz von circa 70 Kilometern und die Wassertemperatur werden ihn an seine Grenzen bringen, auch die teils starken Strömungen und der Wind in diesem Gebiet stellen zusätzliche Schwierigkeiten dar. Jongeneel und sein Team haben den Termin für diese neue Höchstleistung für den Zeitraum zwischen dem 26. und dem 30. Oktober vorgesehen. An welchem Tag genau der Schwimmer starten wird, hängt von den Wetterbedingungen ab. Geplant ist der Start vom Jachtclub Santa Cruz de Tenerife aus gegen Nachmittag. Jongeneel wird dann schätzungsweise 20 bis 24 Stunden lang ununterbrochen schwimmen, um sein Ziel im Hafen Puerto de las Nieves in Agaete auf Gran Canaria zu erreichen.
„Es ist wie den Mount Everest ohne Sauerstoff zu besteigen“
Die Wassertemperatur wird am Tag bei 22 Grad liegen und in der Nacht auf unter 20 Grad sinken. Wie bei all seinen Herausforderungen im offenen Meer wird Christian Jongeneel ohne Hilfsmittel wie Neoprenanzug oder Flossen schwimmen, was die Bedingungen enorm erschwert, da ein Neoprenanzug nicht nur Auftrieb gibt, sondern auch vor Kälte schützt. Warum er das tut, erklärt er ganz einfach so: „Es gibt einem eine Bestätigung wie einem Bergsteiger die Besteigung des Mount Everest ohne künstlichen Sauerstoff.“
Wenn er es schafft, wird er der erste Schwimmer in der Geschichte sein, der diese Distanz ohne Neoprenanzug zurücklegt.
Die Stiftung Vicente Ferrer
Die von dem Katalanen Vicente Ferrer (1920- 2009) gegründete Stiftung ist eine Nichtstaatliche Organisation der Entwicklungshilfe, die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Ärmsten in Indien einsetzt. Insbesondere die diskriminierte Gesellschaftsgruppe der Dalits, die aus dem indischen Kastensystem ausgeschlossen sind, werden von der Stiftung unterstützt.
Weitere Infos über die Arbeit der Stiftung gibt es auf der Website www.fundacionvicenteferrer.org
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