Der spanische Arbeitsmarkt wuchs im stärksten Rhythmus seit 2005
Madrid – Trotz der enormen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hat der Arbeitsmarkt in Spanien einen Aufschwung erfahren, wie es seit 2005 nicht mehr der Fall war. Zum Jahresende 2021 hatten 20.19 Millionen Personen einen Arbeitsplatz, und die Arbeitslosenquote sank auf 13,3 %. Das ist trotz Omikron die niedrigste Rate seit 14 Jahren. Allerdings sind weiterhin 25% aller Arbeitsverhältnisse Zeitverträge auf der Basis von Kurzarbeit.
Doch hier will die Regierung mit der noch immer von den politischen Parteien umkämpften Arbeitsreform Abhilfe schaffen. Gemäß den offiziellen Arbeitsmarktdaten schloss das Jahr 2021 nicht nur mit Zahlen über dem Niveau vor der Pandemie, sondern vor Beginn der Wirtschaftskrise im Jahr 2008. Wie eingangs erwähnt, betrug die Zahl der Beschäftigten 20,198 Millionen, nachdem 2021 840.600 neue Arbeitsstellen geschaffen wurden. Das bedeutet 2.300 Arbeitsplätze pro Tag. Gemäß einer Umfrage über die Zahl der aktiven Bevölkerung EPA, durch das Nationale Statistische Institut INE, wurde der Rhythmus der Schaffung neuer Anstellungen nur noch vom Jahr 2005 übertroffen. Damals herrschte bekanntlich die sogenannte Immobilienblase, als eine außerplanmäßige Regulierung bzw. Legalisierung von Migranten durchgeführt wurde.
Die Arbeitslosenquote ist die niedrigste seit 14 Jahren, dennoch ist sie mit 13,3% die höchste in der Europäischen Union. Die Daten des vierten Quartals 2021 zeigen, dass das Auftauchen der Variante Omikron des Corona-Virus die Inzidenzen geradezu in die Höhe schießen ließ, jedoch die wirtschaftlichen Aktivitäten nicht ausbremsen konnte. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden im Jahr 2021 waren 3,8% geringer als 2019. Das zeigt, dass die Arbeit weiter verteilt ist. Dabei spielte auch die temporäre Regulierung der Beschäftigung – ERTE – sowie die Erkrankung an Covid eine wichtige Rolle. 812.400 Personen waren im Laufe des Jahres krankgeschrieben. Der wichtigste Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt erfolgte über das gesamte Jahr durch die Unternehmen. Die Mitarbeiterzahl stieg um 744.300 auf dem Privatsektor gegenüber 96.400 bei staatlichen Institutionen.
Im letzten Quartal des Jahres wurden mehr weibliche (105.500) als männliche (96.400) Arbeitnehmer eingestellt. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigungen liegt mit 25,38% nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Die geplante Arbeitsreform der Regierung, die noch immer auf große Hindernisse für die Absegnung im Kongress stößt, verfolgt bekanntlich unter anderem den Zweck, den Missbrauch von Zeitverträgen zu unterbinden.
Doch nicht nur die Arbeitsbehörden haben Rekordzahlen gemeldet, auch die Steuereinnahmen haben sich bedeutend erhöht, das hat Finanzministerin María Jesus Montero mitgeteilt. Allein die Einnahmen aus der Gesellschaftssteuer – Impuesto de Sociedades, erhöhten sich um 67,9%, während die Einkommensteuer um 7,5% angestiegen ist.
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