TMTInternational Observatory unterzeichnet Standort-Abkommen mit dem kanarischen IAC
La Palma – Die Insel La Palma und ihr Berg Roque de los Muchachos, Tummelplatz für Teleskope aus aller Welt, sind dem Ziel, Standort des weltgrößten und schier überdimensionalen Teleskops Thirty Meter Telescope (TMT) zu werden, wieder ein Stück nähergekommen. Am 28. März unterzeichneten die Projektleitung des TMT International Observatory und das Astrophysikalische Institut der Kanaren (Instituto de Astrofísica de Canarias, IAC) ein Abkommen, das den Standort La Palma garantiert. Doch es gibt noch ein Aber, denn der bevorzugte Standort für das Thirty Meter Telescope ist und bleibt der Berg Mauna Kea auf Hawaii.
Bereits im November letzten Jahres hatte das „International Observatory Board of Governors“, leitendes Organ des ursprünglich amerikanisch-kanadischen Projekts, dem sich 2014 auch Japan und China anschlossen, im Anschluss an ein Treffen mitgeteilt, dass unter den alternativen Standorten für das Teleskop – u.a. in China, Indien, Chile und Mexiko – die Wahl auf die Kanareninsel La Palma gefallen ist (das Wochenblatt berichtete). Dennoch wollte sich die Projektleitung weiter darum bemühen, auf Hawaii zu einer Einigung zu kommen, um das Teleskop doch noch am bevorzugten Standort Mauna Kea errichten zu können.
Heute setzt sich das TMT International Observatory aus den Gründungsmitgliedern California Institute of Technology (USA), der nationalen Forschungseinrichtung für Naturwissenschaften Shizen Kagaku Kenkyū Kikō (Japan), den nationalen Astronomischen Observatorien der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (China) und der Universität Kalifornien (USA) zusammen.
„Dieser Schritt ist für das TMT sehr wichtig“, sagte TMT Executive Director Ed Stone nach der Unterzeichnung des Abkommens. IAC-Direktor Rafael Rebolo erklärte: „Wir sind begeistert von der Möglichkeit, das TMT auf dem Roque de los Muchachos willkommen zu heißen.“
Hawaii ist noch nicht endgültig vom Tisch
Im Zuge der Unterzeichnung des Abkommens mit dem IAC wurde von der Projektleitung des TMT betont, diese Übereinkunft garantiere, dass bis April 2018, dem angesetzten Termin für den Baubeginn, ein geeigneter Standort zur Verfügung steht, falls der Standort Mauna Kea sich als nicht realisierbar herausstellt. Die Bemühungen um die Gunst der Hawaiianer laufen also weiter.
Der Bau des TMT auf dem Mauna Kea ist in Hawaii stark umstritten. Von Anfang an gab es Proteste gegen das Projekt, die von einer Gruppe von Ureinwohnern angeführt werden, die den Vulkan als heilige Stätte betrachten. Die Baugenehmigung wurde vom Hawaiianischen Verfassungsgericht aufgehoben, und über einen neuen Antrag ist noch nicht entschieden.
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