Zum ersten Mal will die Gemeinde Wohnungen für Menschen in Not unter eigener Regie errichten
Teneriffa – Carmen Delia Alberto, Stadträtin für Wohnen in Teneriffas Hauptstadt, hat mitgeteilt, die Gemeinde werde zum ersten Mal in ihrer Geschichte Sozialwohnungen mit günstiger Miete für sozial Benachteiligte selber errichten. Laut Alberto habe Bürgermeister José Manuel Bermúdez ihrem Ressort den Auftrag zur Ausarbeitung eines Kostenvoranschlages erteilt und mit der Suche nach einem geeigneten städtischen Grundstück beauftragt. Das Amt hat bereits mehrere Grundstücke im Stadtzentrum, im Südwesten und in Ofra in die engere Wahl gezogen.
Nach den Angaben von Alberto handele es sich um das erste Sozialwohnbauprojekt der Gemeinde, die bislang nur privatwirtschaftlichen Wohnungsbau, Wohnungsbau für Unwettergeschädigte und Restaurationen unterstützt hat. Der letzte von der Gemeinde finanzierte Wohnungskomplex wurde 2009 in Los Alisios fertiggestellt.
Nun wolle man vermehrt auf den Sozialwohnungsbau setzen, denn: „Zweifellos handelt es sich bei dem Mangel an Sozialwohnungen um eines der Hauptprobleme dieser Stadt.“ Tatsächlich hätten sich bislang 2.223 Personen in die Liste der Antragsteller auf eine öffentlich geförderte Mietwohnung eingetragen, bestätige Carmen Delia Alberto.
Die Stadträtin geht davon aus, dass noch vor Ende der Legislaturperiode mit den Bauarbeiten begonnen werden könne. Derzeit prüfe man die Kosten und die Finanzierung. Weil sich die Finanzlage der Gemeinde in den letzten Jahren erheblich verbessert habe, wolle man nun aktiv dazu beitragen, Personen in Not, die ohne Wohnung sind, zu helfen.
Obwohl die Gemeinde noch nie zuvor Sozialwohnungen baute, gab es jedoch diverse Versuche, den Bürgern auf andere Weise zu einer öffentlich geförderten Wohnung zu verhelfen. So versuchte Santa Cruz vor einiger Zeit, eigene Grundstücke gegen private Wohnungskomplexe zu tauschen. Zwar nahmen die Immobilienagenturen, Bauherren und Bauunternehmen die Initiative mit Interesse auf, sie wurde jedoch nicht ein einziges Mal realisiert.
Nun wird Santa Cruz die Sozialwohnungen selbst bauen und den Immobilienbestand von 1.625 Wohnungen (hauptsächlich in Santa Clara, Barranco Grande, San Andrés, Valleseco, Ofra und La Salud) sowie 498 Garagenplätzen und 56 Geschäftslokalen erweitern.
Darüber hinaus soll eine neue Sozialwohnungsbörse eingerichtet werden, und man will versuchen, private Eigentümer zur sozialen Vermietung zu motivieren. Die Gemeinde will die Bürgschaft übernehmen und mit einer entsprechenden Versicherung dafür garantieren, dass die Eigentümer die Wohnung im ursprünglichen Zustand zurückerhalten.
Darüber hinaus hat die Gemeinde bereits die entsprechenden Mittel bereitgestellt, um Hauseigentümern, die aus finanziellen Gründen die bauliche Anpassung an neue gesetzliche Bestimmungen wie die Reparatur von Strukturmängeln oder eine behindertengerechte Anpassung nicht vornehmen können, mit maximal 6.000 Euro pro Objekt unter die Arme zu greifen. Auch im Rahmen des hauptsächlich vom Staat, der Regionalregierung, dem Cabildo und der Gemeinde getragenen Rehabilitationsprogrammes, bei dem die Eigentümer zehn Prozent der Kosten übernehmen müssen, will Santa Cruz einspringen, wenn der Eigenanteil von den Eigentümern nicht aufgebracht werden kann.
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