Die Gemeinde will der muslimischen Religionsgemeinschaft ein Grundstück für den Bau einer Moschee überlassen
Teneriffa – Die Touristenhochburg Adeje im Süden Teneriffas ist ein Schmelztiegel der Nationen. Mit 46.833 Einwohnern 120 verschiedener Nationalität wird in Adje Multi-Kulti im positiven Sinne praktiziert. So ist es auch nicht verwunderlich, dass hier die unterschiedlichsten Religionsgemeinschaften friedliche Nachbarschaft pflegen. Dies wird auch von der Stadtverwaltung gewürdigt und unterstützt. In diesem Sinne hat Bürgermeister José Miguel Rodríguez Fraga bereits vor einigen Jahren die Absicht geäußert, der muslimischen Religionsgemeinschaft, die in Adeje rund 1.500 Mitglieder zählt, ein Gemeindegrundstück für den Bau einer Moschee zu überlassen.
Der Imam von Adeje und Präsident der islamischen Föderation auf den Kanaren, Tijani El Bouji, hat nun bedauert, dass diese Absicht noch nicht umgesetzt wurde. Das Versprechen des Bürgermeisters, so El Bouji, sei nun vier Jahre her, und die Überschreibung des 1.400 Quadratmeter großen Grundstücks im Ortsteil Las Nieves sei auch schon im öffentlichen Staatsanzeiger BOE veröffentlicht worden, doch eine Urkunde für die Übertragung sei noch nicht ausgestellt worden. Die Räumlichkeiten, die von der muslimischen Gemeinschaft derzeit genutzt werden, sind nur 270 Quadratmeter groß und für die gewachsene Religionsgemeinschaft zu beengt. „Es wäre schön, wenn der Überschreibungsprozess beschleunigt werden könnte, denn die Moschee zu bauen, ist ist ein langfristiges Projekt“, fügte der Imam hinzu.
In Adeje sollen nach dem Willen der Stadtverwaltung auch die hinduistische Gemeinschaft und die Orthodoxe Kirche jeweils ein Grundstück bekommen, um einen Tempel bzw. eine Kirche zu bauen.
Beispielhafte Toleranz
Die hinduistische Gemeinschaft in Adeje pflegt seit Jahren eine beispielhafte Toleranz und Freundschaft zu ihren christlichen Nachbarn. Im Jahr 2011 schenkte die hinduistische Gemeinschaft des Hindutempels Sidhata Ashram der Katholischen Gemeinde der Stadt Adeje ein neues Kleid samt Festumhang für die Schutzheilige, die Virgen de la Encarnación. Die Gewänder hatten sie bei Zardozi-Stickern in Kaschmir, im Norden Indiens, in Auftrag gegeben. Die feierliche Übergabe des neuen Gewands für die Heiligenfigur übernahmen damals 25 Mitglieder der hinduistischen Gemeinschaft Teneriffa Süd, die auf den Symbolgehalt der edlen Kleidungsstücke – ein Zeichen der Verbundenheit zweier so unterschiedlicher Kulturen und Religionen – hinwiesen.
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