Erst zwei Tage vor dem Stichtag zur Bildung des Stadtparlaments kam es zum entscheidenden Koalitionspakt zwischen CC und PSOE
Bei den Kommunalwahlen am 22. Mai gab es ein Unentschieden in Santa Cruz: sowohl die Partido Popular (PP) von Cristina Tavío als auch die Coalición Canaria (CC) von José Manuel Bermúdez erreichten je 9 der 27 Stadtratssitze.
Tavío, die ein paar hundert Stimmen mehr bekam, galt am folgenden Tag bereits als erste Bürgermeisterin von Teneriffas Hauptstadt, doch schlussendlich entschied sich die Partido Socialista Obrero Español (PSOE) von Julio Pérez zur Koalition mit den Nationalisten, sodass Bermúdez am 11. Juni zum Bürgermeister von Santa Cruz gekürt werden konnte.
20 spannende Tage
So lange musste José Manuel Bermúdez zittern, denn die Sozialisten waren mit ihren fünf Stadtratssitzen das entscheidende Zünglein an der Waage. Mal neigte sich diese mehr zu den Nationalisten, mal mehr zu den Konservativen. Außerdem kam zwar von der Parteispitze der PSOE in Madrid die Weisung, sowohl auf regionaler als auch auf Insel- und lokaler Ebene mit der CC zu koalieren, doch die kanarischen Sozialisten zeigten sich als zäher Verhandlungspartner und forderten als Gegenleistung für die Ämter des kanarischen Präsidenten und des Cabildo-Präsidenten Teneriffas das Bürgermeisteramt von Santa Cruz.
Schließlich kam es am 9. Juni doch noch zum Pakt der CC mit der PSOE. Die Freude von José Manuel Bermúdez fiel jedoch eher verhalten aus, bezahlten die Nationalisten doch einen hohen Preis für den Erhalt einer ihrer Hochburgen: neben einer Aufschiebung des Raumordnungsplans – die Sozialisten hatten diesen immer vehement abgelehnt – gingen sowohl das Ressort für Stadtplanung und Bau als auch das Ressort für Soziales an die Sozialisten. Bei beiden handelt es sich aufgrund des Etats um bedeutende Ressorts. Doch besonders pikant ist, dass José Ángel Martín (PSOE) das Bauamt leiten wird, denn bei Martín handelt es sich um einen „Ankläger“ der umstrittenen Bauplanungen rund um den Las Teresitas-Strand, in die der ehemalige Bürgermeister Miguel Zerolo (CC) verstrickt ist.
„Arbeit, Arbeit, Arbeit“
Am 11. Juni wählten die Stadträte Santa Cruz‘ neuen Bürgermeister und der Stadtrat wurde offiziell gebildet. In ihren Antrittsreden versprachen alle sechs Parteispitzen [neben CC, PSOE und PP sind auch CSC, ASSPPT und XTF vertreten] vor allen Dingen Transparenz. José Manuel Bermúdez sicherte drei Dinge zu: „Arbeit, Arbeit, Arbeit“, versprach Kostenreduzierung, doch auch Investitionen. Julio Pérez versprach, sich für die Rückführung der in Las Teresitas investierten Gelder einzusetzen, um diese sozialen Projekten zugute kommen zu lassen. Außerdem erklärte er, er garatiere die Änderung des Raumordnungsplans.
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