Kritik an der Inselverwaltung, die zu wenig Einsatz gezeigt hat
Teneriffa – Cabildo-Präsident Carlos Alonso musste sich erneut Kritik wegen der Unfähigkeit der Inselverwaltung, das Starmus-Festival auf der Insel zu halten, anhören. 2011 von IAC-Astrophysiker Garik Israelian ins Leben gerufen, entpuppte sich die Idee, Astrophysik, Wissenschaft und Musik zu vereinen, zu einem großen Erfolg. Nobelpreisträger, Wissenschaftler, Künstler, Kosmonauten und Astronauten standen auf der Teilnehmerliste von Starmus. 2011 waren es unter anderem Namen wie Neil Armstrong und Buzz Aldrin, die 1969 als erste Menschen den Mond betraten, Astrophysiker Michel Mayor von der Universität Genf, der 1995 den ersten Exoplaneten entdeckte, Valentina Tereschkowa, russische Kosmonautin und erste Frau im Weltraum, und der ehemalige NASA-Astronaut Jim Lovell, Kommandant des Raumflugs Apollo 13. 2014 rückte die zweite Ausgabe des Festivals Teneriffa abermals in den Fokus der internationalen Wissenschaftswelt. Unumstrittener Stargast war damals Astrophysiker Stephen Hawking. 2016 war er erneut Teilnehmer der mittlerweile dritten Ausgabe des ambitionierten Wissenschaftsfestivals.
Doch dann überraschte die Nachricht, dass Starmus die Insel verlässt. Das internationale Treffen der Astrophysiker und Wissenschaftler wanderte 2017 nach Norwegen ab; auf Einladung der Universität NTNU.
Kritische Stimmen bemängelten daraufhin den zu geringen Einsatz der Inselbehörden, um das Festival zu fördern und auf der Insel zu halten, ebenso wie die fehlende finanzielle Unterstützung – auch von privater Seite. Man habe Starmus nicht die Beachtung geschenkt, die einem Event dieser Kategorie gebühre, hieß es. Das Cabildo erklärte daraufhin, man wolle sich dafür einsetzen, das Festival 2018 wieder auf die Insel zu holen. Doch daraus wurde nichts. Das nächste Starmus-Festival wird vom 24. bis 29. Juni 2019 in der Schweizer Hauptstadt Bern stattfinden.
Cabildo-Präsident Carlos Alonso bestätigte nun Anfang März, dass es vorerst kein Starmus mehr auf Teneriffa geben wird. Er erklärte, es hätten Gespräche mit Vertretern von Starmus stattgefunden, diese hätten jedoch „aus wirtschaftlichen Gründen“ entschieden, die Kanarischen Inseln zu verlassen.
Tatsächlich gerieten die Veranstalter von Starmus 2016 in Schwierigkeiten, weil kanarische Behörden, darunter das Cabildo von Teneriffa und andere öffentliche und private Unternehmen, die von ihnen zugesagten Subventionen nicht pünktlich zahlten. Dadurch geriet das Festival mit 350.000 Euro in Zahlungsrückstand.
Der Sprecher der PP im Cabildo, Sebastián Ledesma, forderte eine Erklärung von Carlos Alonso und dem Leiter des Tourismusamts, Alberto Bernabé. Sie müssten Verantwortung für das Scheitern in dieser Angelegenheit übernehmen, erklärte er. Sie hätten nicht die notwendige Zukunftsvision bewiesen, monierte er.
Kritisch äußerte sich auch Podemos-Sprecher Roberto Gil-Hernández. Während ein Event wie Starmus, das die Insel international positioniert habe wie kein anderes, nicht genügend Unterstützung bekommen habe, sei hingegen die lächerliche Werbekampagne „Umarme einen Briten“, die den Auswirkungen des Brexits auf den Tourismus entgegenwirken sollte, vom Cabildo mit 100.000 Euro finanziert worden.
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