Eine Voraussetzung dafür ist der Ausbau des Klärwerks im Stadtteil Buenos Aires
Die kanarische Regierung hat der Stadt Santa Cruz einen Aufschub gewährt und die Genehmigung für die Einleitung von täglich bis zu 20.000 Kubikmeter vorgeklärtem Abwasser ins Meer erteilt bzw. erneuert. Dieses Zugeständnis geht allerdings mit strengen Kontrollen einher und hat eine begrenzte Laufzeit. Bis in spätestens zwei Jahren muss die Stadt den Ausbau der Kläranlage im Stadtteil Buenos Aires abgeschlossen haben, sodass die Anlage von Los Llanos nur noch als Pumpwerk betrieben wird.
Wie Stadtrat Dámaso Arteaga mitteilte, wurde durch ein im April getroffenes Abkommen mit der Inselverwaltung und dem ihr unterstehenden Wasserrat ein Etappenplan beschlossen, um bis 2019 die Einleitung von Abwasser ins Meer auf Null zu reduzieren. Die erste Etappe dieses Plans beinhalte den Einsatz von Trommelrechen für die Trennung von Feststoffen aus dem Abwasser in der Vorklär- und Pumpanlage Los Llanos, erklärte Arteaga. 800.000 Euro sollen vom Inselwasserrat und der Stadt in diese Etappe des Plans investiert werden. Des Weiteren soll der Ausbau des Klärwerks in Buenos Aires vorangetrieben werden, wofür die Zentralregierung angeblich bereits 32 Millionen Euro vorgesehen habe. „Wir sind zuversichtlich, dass der Bauauftrag noch vor dem Sommer vergeben wird“, erklärte Arteaga. Wenn der vorgesehene Zeitplan eingehalten werde, könne man das Ziel „Abwassereinleitung Null“ bis 2019 erreichen, stellte er in Aussicht.
Santa Cruz’ Bürgermeister José Manuel Bermúdez erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass diese Angelegenheit nicht allein ein Problem der Hauptstadt sei, sondern auch andere Gemeinden betreffe. „Wenn wir in unserer Kläranlage nur das Abwasser unserer Stadt klären würden, wäre die Anlage von Buenos Aires ausreichend.“ Tatsache ist, dass auch das Abwasser der Nachbargemeinden La Laguna und El Rosario über Santa Cruz abfließt.
Rüge des Umweltressorts
Im vergangenen Sommer sah sich die Stadt Santa Cruz mit einer Rüge des kanarischen Umweltressorts konfrontiert, das angesichts des gestiegenen Volumens von Abwassereinleitung ins Meer mit einem Verfahren drohte. Dem städtischen Wasseramt Emmasa (Empresa Mixta de Aguas de Santa Cruz de Tenerife) wurde vorgeworfen, im Gebiet von La Hondura mehr Abwasser als genehmigt ins Meer zu leiten und darüber hinaus dieses Abwasser nicht ausreichend zu klären, was zu Bade- und Angelverboten in La Hondura und am Strand des Parque Marítimo führte. Von der Staatsanwaltschaft wurde wegen eines möglichen Umweltvergehens Klage gegen mindestens zwei Verantwortliche im Stadtrat erhoben.
Während die kanarische Regierung damit drohte, die 2005 erteilte Einleitungsgenehmigung für täglich 20.000 Kubikmeter zurückzuziehen, konterte die Stadt, dass dies ein noch gravierenderes Problem zur Folge haben würde, denn in diesem Falle würde Santa Cruz das Abwasser aus den Gemeinden La Laguna und El Rosario nicht mehr klären. Um die Klage abzuwenden, wurde es Santa Cruz und Emmasa zur Auflage gemacht, einen Etappenplan aufzustellen, durch den gewährleistet wird, dass innerhalb von drei Jahren sämtliches Abwasser, das ins Meer eingeleitet wird, den kompletten Klärungsprozess durchläuft.
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