Zwanzig Familien aus Bajo La Cuesta kehrten in ihre Häuser zurück, weitere 34 bleiben auf unbestimmte Zeit außen vor
Teneriffa – Neunzehn Monate, nachdem die Bewohner der Siedlung Bajo La Cuesta per Gerichtsbeschluss aus ihren Häusern verbannt wurden, „für drei Monate“, wie es damals von behördlicher Seite hieß, konnte nun ein Teil der Anwohner, die Bewohner der ersten zwanzig Häuser der einzigen Straße des Viertels, zurückkehren. Mit gemischten Gefühlen betraten sie ihr Heim und begutachteten die Schäden und Verwahrlosungserscheinungen, die in den eineinhalb Jahren, in denen es ihnen verboten war, die Häuser zu betreten, entstanden sind. In acht der Häuser war wenige Tage zuvor noch eingebrochen worden. Der Sicherheitsdienst, den die Gemeinde Candelaria organisiert hatte, wurde vorzeitig eingestellt.
Einige der Anwohner, die weiter ausgesperrt bleiben, waren zugegen und freuten sich mit ihren glücklicheren Nachbarn. Gleichzeitig nutzten sie das Medienaufgebot, das die Rückkehr begleitete, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Auf ihren Schildern standen Sprüche wie: „Bajo La Cuesta sind 54 Häuser und die Kapelle Virgen del Mar“, „Wegen unseres Kampfes können einige wenige zurück, wir kämpfen weiter für die übrigen“, „Mari Brito, Bürgermeisterin von Candelaria, hat mich vor 19 Monaten auf die Straße gesetzt“, „Wann beginnt die Arbeit am zweiten Teil?“ und „Wenn Du den Hang nicht absicherst, dann gib mir mein Haus zurück“.
Der Ortsteil Bajo La Cuesta von Candelaria wurde am 27. Oktober 2016 per Gerichtsbeschluss geräumt, mit der Begründung, der Steilhang, vor dem die Häuser der einzigen Straße gebaut sind, müsse gegen Steinschlag gesichert werden. Zu diesem Zeitpunkt war die Finanzierung der Arbeiten nicht geklärt, und es lagen auch keine Genehmigungen für den Bau der Hangabsicherung vor. Ein erstes Teilstück wurde aktuell, nach eineinhalb Jahren Planungs- und Bauzeit, fertiggestellt. Die Finanzierung des zweiten Teils lässt sich nicht realisieren, weil die Firma, der dieser Hangabschnitt gehört, nur noch auf dem Papier existiert. Eine Million Euro würden die Arbeiten kosten. Eine Lösung ist nicht in Sicht.
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