„Delta“-Opfer warten auf Hilfszahlungen


© EFE

Der Tropensturm richtete im November 2005 große Schäden auf Teneriffa an

Landwirte und diverse Bauernverbände auf Teneriffa klagen über die schleppende Auszahlung der Entschädigungen, die den Landwirten zum Wiederaufbau der Verwüstungen des Tropensturms Delta versprochen wurden. Die Mehrzahl der zugesagten Entschädigungen, besonders die höchsten Summen, haben bisher nicht die Empfänger erreicht.

Wie der Präsident des Bauernverbands ASAGA, Fernando Jiménez, der kanarischen Tageszeitung El Día berichtete, seien bisher nur die Anträge auf Entschädigungen unter 1.000 Euro bearbeitet worden. „Der Löwenanteil der 3 Millionen Euro, die das Landwirtschaftsministerium aus dem Haushalt von 2005 versprochen hat und die 6 Millionen von 2006 sind bisher nicht eingetroffen“.

Jiménez bewertete das Jahr 2005 als „eines der schlechtesten Jahre des letzten Jahrzents für die kanarische Landwirtschaft“. Antonio Cappa, Direktor der kanarischen Vereinigung von Blumen- und Pflanzenanbauern Asocan, klagte zudem über die massiven bürokratischen Hindernisse, die zur Beantragung von Hilfsleistungen nötig sind. Cappa sprach sich für die Schaffung eines Gremiums aus, das die Anträge aufgrund „der katastrophalen Lage der Bauern“ im Eilverfahren bearbeitet und so die Auszahlung der Gelder beschleunigt.

Laut Cappa durchlebt der Blumen- und Pflanzensektor der Insel derzeit den „Tiefpunkt seiner Geschichte“ und zum Wiederaufbau sei man auf die Hilfsleistungen angewiesen.

Für Rafael Hernandez, Präsident des Bauern- und Viehzuchtverbands Coag, ist die Abwicklung der Hilfsleistungen durch die Behörden verheerend. „Die Verzögerung der Zahlungen zeigt deutlich, dass das Landwirtschaftsministerium der Situation nicht gewachsen ist. Die Branche wird dadurch in eine kritische Lage gebracht – die fehlende Liquidität zwingt immer mehr Landwirte, den Anbau einzustellen.“

Allein der Bananensektor ist positiver gestimmt. Der Anbauverband Asprocan teilte mit, dass seine Mitglieder die Entschädigungszahlungen aus einer Kollektivversicherung gegen Sturmschäden bereits erhalten haben. Dennoch sei wünschenswert, dass zukünftig bei ähnlichen Fällen die Abwicklung der Entschädigungen beschleunigt werde.

Von seiten des Landwirtschaftsministeriums war keine Stellungnahme zu erhalten.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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